In Darfur gekidnappt

Drei Ärzte ohne Grenzen kommen frei

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Lösegeld ist für die in Darfur Verschleppten angeblich nicht geflossen.

Die drei am Mittwoch in der sudanesischen Krisenregion Darfur verschleppten Mitglieder der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sollen noch am Samstag auf freien Fuß gesetzt werden. Offiziell ist kein Lösegeld gezahlt worden. Die drei Mediziner sind Mitglieder der belgischen Sektion von MSF - ein Italiener, ein Franzose und eine Kanadierin.

Insgesamt 5 verschleppt
Die Behörden hatten zuvor den Aufenthaltsort der Verschleppten ausfindig gemacht. Bewaffnete Männer hatten die MSF-Mitglieder am Mittwochabend in ihrem Büro in Norddafur überfallen und gemeinsam mit zwei einheimischen Mitarbeitern verschleppt. Die beiden Sudanesen ließen die Geiselnehmer nach kurzer Zeit wieder frei.

30 Mitarbeiter heimgeholt
Die Hilfsorganisation zog daraufhin rund 30 Mitarbeiter aus Darfur ab und will nur vier ausländische Mitarbeiter in der Region belassen. Die französischen und niederländischen Abteilungen von Ärzte ohne Grenzen waren in der vergangenen Woche aus Darfur ausgewiesen worden. Die Teams aus Belgien, der Schweiz und Spanien durften bleiben.

Präsident wies Helfer aus
Die sudanesische Regierung hatte in der vergangenen Woche mehrere Hilfsorganisation ausgewiesen, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl gegen Staatschef Omar al-Bashir wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen hatte. Durch den Bürgerkrieg in Darfur starben nach UNO-Angaben rund 300.000 Menschen. Rund 2,7 Millionen Menschen wurden vertrieben.

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