Hamas

Nahost-Konferenz Auftakt für US-Angriff auf Iran

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Hamas-Führer Mashaal rechnet fix mit einem neuen Krieg und will, dass die arabischen Länder nicht an der Konferenz teilnehmen.

Die von den USA vorbereitete Nahost-Konferenz wird nach Auffassung des Hamas-Führers Khaled Mashaal den Auftakt zu einem neuen Krieg in der Region bilden. "Das Treffen von Annapolis ist das große strategische Spiel der USA mit dem Ziel, den nächsten amerikanischen Krieg in der Region zu rechtfertigen", erklärte der palästinensische Exilpolitiker am Montag auf einer Pressekonferenz in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Die USA bereiteten eine "Aggression gegen den Iran" vor, die sich zugleich gegen Syrien, den von der Hamas kontrollierten Gaza-Streifen und die schiitische Hisbollah im Libanon richte.

Vorwürfe an Abbas
Dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas warf Mashaal vor, sich auf ein von den Amerikanern inszeniertes "gefährliches Spiel" einzulassen. Solange die Palästinenser geteilt seien, habe Abbas kein Mandat, den Israelis Zugeständnisse zu machen. "Ich kann den Brüdern in Ramallah nur zurufen: Das Spiel, das ihr spielt, ist ein gefährliches Spiel!"

Arabische Staaten sollen nicht teilnehmen
Die Hamas hat die arabischen Staaten aufgefordert, an der Konferenz in den USA nicht teilzunehmen, weil diese "das Tor zu weiteren Konzessionen an den Besatzerstaat (Israel) öffnen" würde. Nach der vollständigen Hamas-Machtübernahme im Gaza-Streifen hatte Abbas im Juni die palästinensische Einheitsregierung aufgelöst und im Westjordanland ein Fatah-Notstandskabinett unter Salam Fayyad eingesetzt. Dieses erhofft sich von der Konferenz eine Wiederbelebung der Friedensgespräche mit Israel.

Mashaal sollte von Israel schon liquidiert werden
Der im Exil in Syrien lebende Hamas-Politbürochef Mashaal hatte den USA und Israel vorgeworfen, eine Versöhnung zwischen seiner Organisation und der Fatah von Abbas zu verhindern. Der israelische Geheimdienst Mossad hatte 1997 versucht, Mashaal (Mechaal/Meshaal) in Jordanien mittels einer Giftspritze zu liquidieren. Die Aktion endete mit einem Fiasko: Zwei mit gefälschten kanadischen Pässen ausgestattete Agenten wurden nach dem Fehlschlag des Vorhabens in Amman von den jordanischen Behörden festgenommen. Israel musste ein Gegengift liefern, Kanada protestierte, und der damalige jordanische König Hussein machte die Freilassung der Mossad-Männer von jener des inhaftierten Hamas-Gründers Scheich Ahmed Yassin durch Israel abhängig. Yassin wurde 2004 in Gaza von der israelischen Armee "gezielt getötet".

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