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Börsen zeigen Obama die kalte Schulter

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Die Börsen haben dem neuen US-Präsidenten Barack Obama am Mittwoch die kalte Schulter gezeigt. Der Dow-Jones brach ein.

Unter dem Eindruck massiver Existenzsorgen bei internationalen Banken fielen die Kurse am Tag nach der Amtseinführung in Asien und Europa. Zuvor war der Dow-Jones-Index an der Wall Street um mehr als 4 Prozent eingebrochen. Trotz aller Hoffnungen, die auf Obama ruhten, seien Investoren derzeit der Ansicht, dass der neue Präsident kurzfristig wenig tun könne, um der Welt zu helfen, sagte Kirby Daley von Newedge Group in Hongkong.

Kursverluste in Europa und Asien
In Deutschland sackte der Deutsche Aktienindex DAX in der ersten Handelsstunde 1,6 Prozent auf 4.172 Zähler ab. Einmal mehr standen Banktitel massiv unter Druck. Deutsche Bank und Commerzbank verloren jeweils mehr als 8 Prozent. An den Börsen in London und Paris ging es ebenfalls abwärts.

In Japan schloss der Nikkei-Index mit einem Minus von 2 Prozent auf 7.901 Zähler. Auch an den Aktienmärkten in Hongkong, Singapur, India und Südkorea zeigten die Kurse nach unten.

Obama hatte die Befürchtungen der Börse wegen der sich weiter zuspitzenden Finanzkrise nicht dämpfen können. Der Ausverkauf von Bankaktien nahm am Dienstag seinen Fortgang: State Street Corp. stürzten am Dienstag um 59 Prozent ab, Citigroup fielen um 20 Prozent und die Papiere der Bank of America verloren 29 Prozent. Die besonders massiv unter Druck stehende Royal Bank of Scotland büßte in New York 69 Prozent ihres Wertes ein.

Damit wurde ein großer Teil der Erholung wieder aufgezehrt, den die Börse vom 20. November bis 6. Jänner erlebte. Der Dow-Jones-Index fiel am Dienstag um 332,13 Punkte oder 4,01 Prozent auf 7.949,09 - den niedrigsten Stand seit dem 20. November.

Der Indexverlust war der größte seit dem 1. Dezember und auch der höchste, der je an einem Tag der Amtseinführung eines Präsidenten registriert wurde. Noch tiefer stürzte der Index der Hi-Tech-Börse Nasdaq, der 88,47 Punkte oder 5,78 Prozent auf 1.440,86 verlor. Obama hat in seiner Antrittsrede selbst auf die Risiken der Wertpapiermärkte hingewiesen, als er sagte, "dass der Markt ohne ein wachsames Auge außer Kontrolle geraten kann".

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