Premiere

Eurofighter fingen französischen Militärjet ab

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Eine französische Militärmaschine ist am Freitag unerlaubt in den österreichischen Luftraum eingedrungen.

Der Zwischenfall sorgte für eine Premiere für die Eurofighter. Sie absolvierten ihr erstes Abfangmanöver. Das wurde von einem Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigt.

Zwei Abfangjäger im Einsatz
Die Militärmaschine, die unerlaubt in den heimischen Luftraum eingedrungen war, wurde von zwei Abfangjägern wieder hinausbegleitet. Dabei kamen die Eurofighter eher durch Zufall zum Zug, als am Freitag um 9.50 Uhr "Priorität Alpha" alarmiert wurde: Bei Deutschkreutz hatte eine Hercules-C-130 die Staatsgrenze überquert, weder die Nationalität noch der Auftrag der Militärmaschine war unserer Luftraumüberwachung bekannt.

Alarm bei Übungsflug
"Zu diesem Zeitpunkt befand sich eine Rotte Eurofighter gerade auf Übungsflug über der Südoststeiermark", bestätigt der Kommandant der Streitkräfte, Generalleutnant Günter Höfler, gegenüber der Kleinen Zeitung den Zwischenfall. Darauf geschah das, was Militärflieger einen "Airborne Alert" nennen: Um die Reaktionszeit zu verkürzen, bekamen die in der Luft befindlichen Piloten den Auftrag, den Eindringling abzufangen.

Pilot bemerkte Fehler und entschuldigte sich
Mit einer Geschwindigkeit knapp unter der Schallgrenze düsten die beiden Jets ins Mittelburgenland, wo die Piloten zehn Minuten später Sichtkontakt mit der "Hercules" hatten. Sie identifizierten sie als französische Maschine und funkten den Piloten an. Dieser soll anfangs sehr verwundert gewesen sein, als er seine Begleiter registrierte. Tatsächlich hatte die Transportmaschine keine Überflugsgenehmigung. "Nachdem der Pilot den Fehler erkannt hatte, entschuldigte er sich", weiß Höfler.

Verließ Luftraum mit Eurofighter-Eskorte
Der Franzose wurde aufgefordert, den österreichischen Luftraum zu verlassen, was er - eskortiert von den Abfangjägern - um 10.15 Uhr nördlich von Salzburg auch tat. Die Eurofighter kehrten darauf nach Zeltweg zurück, alles Weitere spielt sich nun auf militärdiplomatischer Ebene ab. Die Causa dürfte eine Protestnote bei den Franzosen zur Folge haben.

Stolz auf ersten Einsatz
Auch wenn Günter Höfler von "reiner Routine" spricht: Die Einsatzpremiere des Eurofighters erfüllt die Luftstreitkräfte schon ein wenig mit Stolz. Erst elf Monate sind seit der Landung des ersten "Typhoon" in Zeltweg vergangen, und das hochkomplexe System dürfte funktionieren - weit schneller, als bei den anderen Nationen. Ab 1. Juli müssen die acht derzeit bei uns stationierten Eurofighter den Luftraum alleine sichern. Die zwölf F 5 sind dann schon wieder zurück in der Schweiz.

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