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Preise explodieren seit Euro-Einführung

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Seit der Euro-Einführung im Jahr 2002 schnellten die Preise um bis zu 104 Prozent nach oben. Hier eine Liste der 120 ärgsten Preistreiber.

Der Alltag wird unaufhörlich kostspieliger. Momentan befindet sich der US-Rohölpreis mit mehr als 92 Dollar je Barrel (159 Liter) auf einem Allzeithoch und macht so vom Spritpreis beim Auto über Flugreisen bis zum Heizen alles immer unerschwinglicher.

Sogar Weihnachten bleibt heuer nicht vom Preisturbo verschont: Die Schokoladenpreise steigen um 15 Prozent, der Christbaum wird um bis zu 30 Prozent mehr kosten als im Vorjahr, und das Festmahl verteuert sich ebenfalls um 30 Prozent.

Euro als Teuro
Besonders stark sind die Teuerungen deshalb zu spüren, weil sich derzeit ohnehin das Preisniveau auf einem Höchststand befindet. Der Euro machte zwar einige Luxusartikel wie Digitalkamera (minus 58 Prozent) oder Handy (minus 56 Prozent) günstiger – die wichtigen Alltagsprodukte steigen aber kräftig an.

Lebensmittel, Wohnen, Benzin
Die Verbraucherpreisexperten der Statistik Austria berechneten im Auftrag von ÖSTERREICH die exakten Veränderungen vom Jahr 2002 – dem Jahr der Euro-Einführung – im Vergleich zum September 2007. Drei der massivsten Teuerungen finden sich im Lebensmittelbereich (Rindfleisch plus 45,6 Prozent, Orangen 45,3 %), beim Wohnen (Stromzähler-Grundgebühr 103,7 Prozent teurer, Heizöl 68,7 %) sowie beim Auto (Motoröl 48,3 Prozent teurer, Diesel 44,4 %, Benzin 31,3 %).

"Alles teurer geworden"
Djurdjevic Nedeljko, Chef der Autowerkstätte Eddy im fünften Wiener Bezirk, erklärt beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein: "Es ist seit der Euroeinführung alles teurer geworden, im Schnitt um 30 bis 35 Prozent. Es hat lange gedauert, bis die allgemeinen Preiserhöhungen gespürt wurden – jetzt ist das aber der Fall." Der Kfz-Mechaniker rät seinen Kunden, einen genauen Reparaturencheck zu machen, damit keine unnötigen Kosten anfallen.

Auch die Steuerbelastung macht einen immer höheren Kostenfaktor im Monatsbudget aus.

Teurer als im EU-Schnitt
Eurostat-Zahlen belegen, dass Österreich im Vergleich zu den anderen 26 EU-Mitgliedsstaaten beim Preisniveau für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im oberen Spitzenfeld rangiert. Hierzulande ist es im Schnitt um zehn Prozent teurer als sonst in der Europäischen Union.

Ein Ende des Preisturbos ist dennoch lange nicht in Sicht. Neben Rohöl gehen nun auch die Kaffeepreise nach oben. Im September kostete ein Pfund Rohkaffee um 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gerald Steger, Geschäftsführer von cafe+co International, erklärt: "Da weltweit immer mehr Kaffee verbraucht wird, ist auch künftig mit einem hohen Preisniveau zu rechnen."

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Die 120 ärgsten Preistreiber

1 Strom (Zähler-Grundgebühr) 103,7%
2 Heizöl extra leicht 68,7%
3 Motoröl 48,3%
4 Lack 48,2%
5 Rindfleisch (Hinteres) 45,6%
6 Nachmittagsbetreuung 45,6%
7 Gas (Grundgebühr) 45,5%
8 Orangen 45,3%
9 Diesel 44,4%
10 Lastenträger 42,7%
11 Eigentumswohnung (Betriebsk.) 42,4%
12 Ausstellung/Museum 41,6%
13 Ehering 41,5%
14 Steinkohle 41,3%
15 Hüttenkoks 38,0%
16 Hängelampe/Luster 37,6%
17 Kartoffel 37,5%
18 Studiengebühr 35,5%
19 Pommes frites (tiefgekühlt) 33,8%
20 Müllabfuhr (Einfamilienhaus) 33,7%
21 Parkpickerl 33,0%
22 Ziegelstein 32,9%
23 Zwiebel 31,8%
24 Heilbehelfe 31,8%
25 Benzin (Super) 31,3%
26 Goldkette 30,3%
27 Zement 30,0%
28 Strom 29,6%
29 Olivenöl 29,5%
30 Solarium 29,4%
31 Gas 29,3%
32 Vollmilch 29,0%
33 Isolierglaskippfenster 28,8%
34 Viskosestoff 28,6%
35 Mietwohnung (Betriebskosten) 28,6%
36 Briefporto Ausland 28,2%
37 Bleistift, Schulstift 27,1%
38 Autozündkerzen 26,9%
39 Zentralheizung 26,7%
40 Kartoffelchips 26,6%
41 Blumenerde 26,3%
42 Touristische Attraktion 26,3%
43 Senf 25,8%
44 Bienenhonig 25,4%
45 Zahnarztleistung 25,4%
46 Internetgebühr 25,1%
47 Orangensaft 25,0%
48 Kfz-Spengler-Stunde 25,0%
49 Gebäck 24,6%
50 Zitronen 24,6%
51 Schulskikurs 24,5%
52 Joghurt (fettarm) 24,3%
53 Vorratsschrank 23,9%
54 Kiwi 23,8%
55 Kalbsschnitzel 23,7%
56 Kunststoffbaukasten 23,7%
57 Installateur (Gas/Wasser) 23,3%
58 Elektroinstallateur (Partiestunde) 23,1%
59 Bahn-Zeitkarte 23,0%
60 Braunkohlenbriketts 22,7%

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61 Fahrschule 22,7%
62 Semmel (maschinengeformt) 22,6%
63 Gardinen 22,6%
64 Friseur, Waschen und Legen 22,6%
65 Kanalgebühr (Einfamilienhaus) 22,5%
66 Kfz-Mechaniker-Stunde 22,5%
67 Bahn (Kinder) 22,5%
68 Musiktheater 22,2%
69 Rosinen 22,1%
70 Rindfleisch (Lungenbraten) 21,9%
71 Stickgarn 21,7%
72 PVC-Kanalrohre 21,4%
73 Metallmodellauto 21,4%
74 Kunststoffeimer 21,3%
75 Haselnussschnitten 21,2%
76 Bahn-Halbpreis alle Züge 21,2%
77 Essen auf Rädern 21,2%
78 Begräbniskosten 21,1%
79 Bahn-Erwachsene (Vollpreis) 21,0%
80 Ausflugsbus 21,0%
81 Camembert 20,9%
82 Absatzreparatur 20,8%
83 Speisetopfen 20,7%
84 Sauna 20,6%
85 Essig 20,4%
86 Kindergartengebühr 20,4%
87 Zigaretten 20,2%
88 Brennholz 20,2%
89 Eigenheimbündel-Versicherung 20,1%
90 Delikatessgurken 20,0%
91 Wein 20,0%
92 Eier 19,9%
93 Fernheizung 19,8%
94 Autobatterie 19,8%
95 Sprechtheater 19,7%
96 Geschenkpapier 19,7%
97 Emmentaler 19,6%
98 Änderungsschneider, Hose kürzen19,4%
99 Pakettarif 19,2%
100 Mischbrotwecken 19,1%
101 Brillengläser 19,1%
102 Vermittlungsgeb., Mietwohnung 18,9%
103 Speiseeis, tiefgekühlt 18,8%
104 Waschmaschinenservice 18,8%
105 Weizenmehl 18,7%
106 Gouda 18,7%
107 Gasbetonsteine 18,7%
108 Pflegeheime 18,7%
109 Wahlarzt 18,6%
110 Skiservice 18,5%
111 Germknödel, tiefgekühlt 18,4%
112 Zahncreme 18,4%
113 Damenmantel 18,3%
114 Scheibenwischer 18,1%
115 Taxi Nachtfahrt 18,0%
116 Getränk am Imbissstand 18,0%
117 Private Krankenversicherung 18,0%
118 Seniorenheim 17,9%
119 Friseur, Waschen und Fönen 17,7%
120 Bankgebühren 17,7%

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