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ÖBB-Manager kassieren weiter trotz Rauswurf

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Wieder werden ÖBB-Chefs vorzeitig entfernt und kassieren weiter. Personenverkehrsvorstand Stefan Wehinger will selbst gekündigt haben.

Die Abgänge aus ÖBB-Personenverkehr und ÖBB-Postbus gehen im Eilzugstempo über die Bühne. Laut "Der Standard" vom Dienstag wird der für den Fernverkehr zuständige Vorstandsdirektor Stefan Wehinger bereits ab 1. April außer Dienst gestellt, obwohl sein Vertrag erst im September ausläuft. Ähnlich wird es Postbus-Geschäftsführer Michael Gassauer ergehen.

Hat schon neuen Job
Wehinger selbst betont, dass er seinen Vertrag gern vollendet hätte und mit ihm wichtige Projekte wie Railjet und Fahrplan 2009. Das ÖBB-Angebot, sich für eine weitere Vorstandsperiode zu bewerben, interessiert den Ex-Chef der Montafoner Bahn nicht, er habe bereits einen neuen Job. Die Chefetage des ÖBB-Personenverkehrs wurde im Dezember - ganz großkoalitionär, so "Der Standard" - mit Gabriele Lutter und Josef Halbmayr besetzt.

Seinen Vertrag, der erst Ende September ausläuft, bekommt Wehinger dennoch ausbezahlt.

Schon seit längerem galt als fix, dass Wehinger, der damals unter Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) in den ÖBB-Vorstand eingezogen war, sich nicht mehr neu für den ÖBB-Vorstand bewerben würde. In der Branche ist von einem Wechsel zu Niki, LaudaMotion oder KTM die Rede. Sein Posten in den ÖBB ist laut einer Sprecherin des Verkehrsministeriums am Montag ausgeschrieben worden. Bis zur Neubesetzung werden die beiden amtierenden weiteren Personenverkehrs-Vorstände Gabriele Lutter und Josef Halbmayr das Unternehmen leiten.

Noch über ein Jahr Kohle
"Sehr rasch über die Bühne gehen" wird laut einem Postbus-Kapitalvertreter der Abgang von Postbus-Geschäftsführer Michael Gassauer. Sein Vertrag bis Mitte 2009 werde ausbezahlt.

Im Postbus selbst fliegen dem Bericht zufolge die Fetzen. Die Postbus AG hat beim Arbeitsgericht eine Anfechtungsklage gegen die Betriebsratswahlen im Jänner eingebracht. Die Klage gilt als letzter Versuch, die Arbeitnehmer aus dem Aufsichtsrat zu entfernen, was die ÖBB-Führung seit 2005 versucht. Der Betriebsrat kämpft dagegen, weil die Postbus AG das Personalamt für die (in die Postbus-GmbH abgespaltenen) Beamten ist.

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