EU-Vergleich

Fahrprüfungen in Österreich harmlos

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Zehntausende Österreicher machen jährlich den Führerschein. Es fallen insgesamt aber nur 10 Prozent durch. Im EU-Vergleich liegt Österreich am Tabellenende.

Allein 80.000 Prüflinge treten zur "Praktischen" beim B-Schein an. Dass insgesamt nur zehn Prozent durchfallen, scheint aber nicht an der Gewandtheit der Neo-Autofahrer zu liegen, sondern an einem viel zu harmlosen Prüfungssystem.

Große Schwankungsbreiten
"Es gibt bei uns keine bundesweite Stelle für Qualitätssicherung", kritisierte Norbert Hausherr, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen und selbst Fahrschulbetreiber in Gmunden. Die Prüfungen seien viel zu wenig streng, es gebe große Schwankungsbreiten am Qualitätssektor. "Dabei sind wir bei der Ausbildung mit dem L17- oder Mehrphasenmodell ein absolutes Vorzeigeland", sagte Hausherr.

Doch kaum geht es zur Prüfung, beginnt das System zu schwächeln. Während es beispielsweise in Deutschland, der Schweiz, Belgien oder den Niederlanden längst öffentliche Stellen gibt, die die Qualität der Fahrprüfungen kontrolliert, tappt man diesbezüglich in der Alpenrepublik im Dunkeln. Hausherr: "Es gibt Motorrad-Prüfer, die selbst nicht einmal den A-Schein haben."

Länderkompetenz
Diese "massiven Qualitätsprobleme" führt Hausherr vor allem darauf zurück, dass Fahrprüfungen in Österreich Länderkompetenz seien. Die EU habe dies bereits mehrmals kritisiert, weshalb man derzeit an der Ausarbeitung eines Konzepts arbeite, bekräftigte der Obmann. Zum Vergleich: In Österreich fallen zehn Prozent der Fahrprüflinge durch, der Durchschnitt in den EU-Mitgliedsstaaten liegt bei 25 bis 33 Prozent.

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