Horrorstatistik

Pro Tag werden 15 Autos geklaut

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Schock für Österreichs Autofahrer: Organisierte Banden stehlen derzeit so viele Autos wie selten zuvor. Die meisten gehen direkt in den Osten.

Seit Monaten explodiert in Österreich die Kriminalität wie selten zuvor, und auch die Zahl der Autodiebstähle erreicht jetzt einen neuen Höhepunkt: Von Jänner bis Juli 2009 wurden österreichweit bereits 3.237 Pkw gestohlen – ein sattes Plus um 32,07 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit wird alle 100 Minuten in Österreich ein Wagen geknackt! Eindeutiger Spitzenreiter ist dabei die Bundeshauptstadt: In Wien wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres mit 1.718 mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge gestohlen – allein hier stieg die Zahl der Autodiebstähle im Vergleich zu 2008 um 71,6 Prozent.

Autodiebe sind perfekt in Banden organisiert
Ein ganz anderes Bild zeigt sich dagegen im Westen des Landes: In Vorarlberg ging von Jänner bis Juni die Zahl der Diebstähle um 46,7 Prozent zurück, in Kärnten wurden 35 Prozent weniger Autos gestohlen. „In Österreich gibt es ein ganz klares Ost-West-Gefälle beim Diebstahl von Pkw. Der Grund dafür: Die meisten Diebe verschieben die Fahrzeuge direkt in den Osten“, erklärt ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl.
Die Tricks der Kriminellen werden dabei immer dreister: Diese reichen von einem banalen Schlüsseldiebstahl bis hin zur Störung der Funkfernbedienungen und zum kompletten Ausbau der elektronischen Wegfahrsperre vor Ort. „Da stecken ganze Organisationen dahinter, Gelegenheitsdiebe findet man beim Autoklau nicht“, so Kerbl. „Die Banden sind sehr gut und arbeitsteilig organisiert, mit unserer polizeilichen Arbeit ist es schwer, dem beizukommen“, meint daher auch der Chef der Wiener Kriminalpolizei Christof Hetzmannseder.

Kaum Schutz vor den Autoknackern möglich
Die Hoffnung auf ein baldiges Absinken der Zahl der Autodiebstähle sieht Hetzmannseder eher gering: „Wir haben bereits ein sehr hohes Niveau erreicht, das zumindest in den kommenden Monaten wieder langsam fallen sollte.“ Er rät: Den Kriminellen den Autoklau mit funktionierenden Alarmanlagen, GPS-Sendern und Lenk­rad­sperren zusätzlich schwerzumachen – denn Diebe gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Würde der Raub vor Ort zu lange dauern, suchen sich die Diebe gleich ein anderes Fahr­zeug aus. „Aber einen 100-prozentigen Schutz vor einem Diebstahl gibt es leider nicht“, so Hetzmannseder.

VW und Audi bei Dieben besonders beliebt
Nicht jeder Pkw-Besitzer ist derzeit von der Diebstahlswelle gleichermaßen betroffen: Besonders Inhaber von Pkw der Marken Volkswagen, Audi, BMW und Mercedes müssen zittern, denn: Deutsche Automarken sind derzeit in Österreich das beliebteste Diebesgut überhaupt.
Der Grund: „Da die meisten Fahrzeuge in den Südosten verschoben werden, reagieren die Diebe hier besonders auf die Wünsche ihrer Kunden. Und die fragen besonders deutsche Mittelklassewagen nach“, weiß Christof Hetzmannseder, Chef der Wiener Kriminalpolizei. Auch der Markt an Ersatzteilen und Fach-Werkstätten ist für die deutschen Karossen in Osteuropa größer als für andere Automobiltypen. Ungewöhnlich: Teure Luxus-Fahrzeuge von Porsche, Ferrari & Co. werden derzeit kaum gestohlen. Einerseits wäre die Flucht mit den Autos über die Ostgrenzen zu auffällig, andererseits fehlt dann im Ausland ebenso der Markt, um die Fahrzeuge wieder zu verkaufen. Donnerstag beliebtester Tag. Wichtiges Detail am Rande: Nicht jeder Wochentag ist gleich von Autodiebstählen betroffen. Aktuelle Auswertungen zeigen: Besonders der Donnerstag wird von Kriminellen für ihre Coups genutzt. Die Polizei verzeichnet hier 20 Prozent aller Autodiebstähle.
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