Technisierter Allradler

Infiniti Q50 Hybrid AWD im Test

Teilen

Japanische Limousine als Alternative zu A4, 3er und C-Klasse.

Infiniti  ist in Österreich nach acht Jahren Präsenz noch immer eine rare Erscheinung. Schade eigentlich. Denn nicht nur, dass die Nobel-Tochter von  Nissan  für eine willkommene Vielfalt im Germanen-Overkill sorgen könnte, hat sie mit Proponenten wie dem Coupé  Q60 , den Kompakten  Q30  und dem Crossover QX30 leistbare und technisch zeitgemäße Ware. Auch wenn Letztere noch die Plattform der „alten“ Mercedes A-Klasse nutzen. Aber ist ja beim (noch) aktuellen GLA nicht anders.

Infiniti Q50 Hybrid AWD im Test
© Gerhard Resch
× Infiniti Q50 Hybrid AWD im Test

Mittelklasse-Limousine

Vielleicht hilft ja der aufgefrischte Mittelklässler Q50 als Antipode zum Audi  A4 , 3er BMW oder der Mercedes  C-Klasse . Einziges Problem: Es gibt ihn nicht als Kombi. Wenn man sich davon nicht ins Bockshorn jagen lässt, begegnet man einer eleganten und hoch technisierten Limousine. Das Design mit den runden Formen ist zwar Geschmackssache, hebt sich aber deutlich von der Masse ab. Mit der Alfa  Giulia  und dem Jaguar  XE  gibt es aber mittlerweile auch zwei ansehnliche europäische Alternativen zum deutschen Premium-Trio.

Infiniti Q50 Hybrid AWD im Test
© Gerhard Resch
× Infiniti Q50 Hybrid AWD im Test

Ausgeklügelt

In der von uns gefahrenen Version des Q50 agiert ein 3,5-Liter-V6-Saugbenziner, der im Verbund mit dem E-Motor 364 PS aufbringt. Sortiert wird die stattliche Kraft mittels sanft schaltender 7-Gang-Automatik. Das Wechselspiel zwischen Benziner und E-Antrieb funktioniert ausnehmend harmonisch, die Kraftflüsse sind geschmeidig. Das macht sich auch beim Testverbrauch von im Schnitt rund 
8 Liter auf 100 km bemerkbar, die im Hinblick auf die schiere Leistung, das ebensolche Gewicht 
(knapp über 1,9 Tonnen) und den Allradantrieb in Ordnung sind.

>>>Nachlesen:  Infiniti greift A8, 7er und S-Klasse an

Wettbewerbsfähig?

Wo Abstriche gemacht werden müssen, ist beim Cockpit-Layout. Die Instrumentarien wirken im Vergleich zur deutschen Konkurrenz nicht auf der Höhe der Zeit. Die beiden Bildschirme in der Mittelkonsole sind in Sachen Bedienung nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Auch das Preisgefüge wird nicht zum fliegenden Wechsel zu dem Exoten beitragen: Zum Basispreis von 57.095 Euro bekommt man auch den knapp 13 Zentimeter längeren BMW  530e iPerformance  – bei aller Liebe. (zac/set)

>>>Nachlesen:  Infiniti Q60 startet gegen A5, 4er & C-Coupé

Technische Daten

  • Motoren: 3,5-l-V6 (306 PS) + E-Motor (68 PS)
  • Leistung: 364 PS (Systemleistung) und 546 Nm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 5,4 Sek.; Spitze: 250 km/h
  • Antrieb: Allrad, 7-Gang-Automatik
  • Normverbrauch: 6,6 bis 6,8 l/100km (je nach Bereifung)
  • Abmessungen: 4,81 x 1,82 x 1,44 Meter
  • Kofferraum: 400 Liter
  • Preis: ab 57.095 Euro
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.