Seat León 1.9 TDI

Kompakter Schönling im Langzeit-Test

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Ein halbes Jahr im Test. Österreich fühlt dem neuen Seat Leon 1.9 TDI sechs Monate lang auf den Zahn.

Vor uns: Sechs Monate in denen wir den spanischen VW-Ableger auf Pumpe und Düse testen werden – nicht nur im Rahmen des Otto Normal-Gebrauchs. Denn: Herr Otto Normal zählt ja auch nicht zur unbedingt zur Zielgruppe des rassigen León. Dieses Feld beackert der etwas biederere Bruder VW Golf. Für den Leon bedarf es da schon einiges mehr an Temperament.

Denn der León macht in seiner 2. Generation auf echter Sportler in der Volkswagen-Familie. Selbst unser Dauertester, der sich mit seinen 105 TDI-PS eher an der unteren Grenze des Leistungsspektrums der León-Motorenpalette bewegt, ist ein gar quirlig Gesell. Das Fahrwerk ist straff aber beileibe nicht unangenehm - kleine Straßenunebenheiten werden nonchalant quittiert. Die wahre Größe des so genannten Agil-Fahrwerks, einer Eigenentwicklung des Centro Técnico von Seat, zeigt sich aber in der gekrümmten Linie – sprich: Kurve. Knackig wie das Handling auch die Karosserie: Der Fünftürer wirkt kompakt und dank seiner in der C-Säule versteckten hinteren Türgriffen sehr coupéhaft.

Das „G‘schau“ ist agressiv und das Heck bullig, wobei das nach hinten stark abfallende Dach und die v-förmige Heckklappe den Komfort beim Beladen einschränken. Nicht gerade praktikabel auch die umklappbaren Fondlehnen, die einfach auf die Sitzfläche gelegt werden, wodurch keine ebene Ladefläche entsteht. Wie sehr uns dieses Problem stört, wird sich im Laufe unseres Dauertests zeigen – ebenso wie die Verarbeitungsqualität, mit der Seat in der Vergangenheit ja zeitweilige Probleme hatte.

Testeindrücke

  • Antrieb: Das bewährte Pumpe-Düse Aggregat mit 105 PS steht dem Leon gut zu Gesicht. Der Motor ist temperamentvoll und elastisch, allerdings hörbar brummig. Das Getriebe ist exakt und knackig.
  • Fahreigenschaften: Das Fahrwerk macht den Leon zu einem Sportler, der gut in der Hand liegt. Die Mehrlenker-Hinterachse hält den Spanier brav in der Spur.
  • Raumangebot: Kopf- und Beinfreiheit sind vorne OK, hinten liegen sie im Klassenschnitt. Im Vergleich zum Plattform-Bruder VW Golf geriet der Kofferraum jedoch etwas knapper.
  • Sicherheit: Sechs Airbags (plus Isofix) sind Serie: zwei Frontairbags, zwei Seitenairbags vorne, zwei Kopfairbag-Vorhänge. ESP und hintere Seitenairbags optional.

Technische Daten

  • Motor: R4; 1896 ccm; 77 kW (105 PS)4 Zylinder, 1896 ccm Hubraum, 77 kW (105 PS) Leistung, 240 Nm Drehmoment bei 1.900 U/min.
  • Gewicht: 1365 kg Leergewicht, 503 kg maximale Zuladung
  • Antrieb: Vorderrad-Antrieb, 5 Gang manuell
  • Beschleunigung: 11,3 von 0-100 km/h, 185 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Maße: 4,32 m Länge, 1,79 m Breite, 1,46 m Höhe, 2.578 mm Radabstand
  • Kofferraum: 341 l Ladevolumen
  • Tankinhalt: 55 l
  • Reifendimension: 205/55 HR 16
  • Verbrauch: 4,5 l/100 km (Autobahn), 6,6 l/100 km (Stadt), 5,2 l/100 km (Mix), Diesel
  • Preis: 21.360 Euro
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