Europa League

Rapid kann weiter vom Aufstieg träumen

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Die Hütteldorfer rücken dank eines 2:0-Auswärtssiegs auf Rang 3 vor.

Der SK Rapid darf weiterhin auf den Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League hoffen. Dank des 2:0-Auswärtssieges am Donnerstag gegen ZSKA Sofia rückten die Hütteldorfer in Gruppe L auf Rang drei vor und liegen nur noch drei Punkte hinter dem Zweitplatzierten Besiktas Istanbul, der im Parallelspiel gegen Spitzenreiter FC Porto eine 1:3-Heimniederlage kassierte.

Hier die Noten der Helden von Sofia!

Endspiel winkt
Mit einem Heimsieg in zwei Wochen gegen die Bulgaren und einer gleichzeitigen Besiktas-Schlappe in Portugal wäre in der letzten Runde am 15. Dezember in Istanbul ein Endspiel um Platz zwei garantiert, doch so weit will Trainer Peter Pacult noch gar nicht denken. "Unser Ziel war immer, gegen ZSKA Punkte zu machen. Sollten wir jetzt daheim gewinnen und Besiktas gegen Porto verlieren, hätten wir noch eine Chance, aber wir schauen zuerst, dass wir so viele Punkte wie möglich machen, und erst dann, was rauskommt."

Dem Coach war die Freude über den ersten Pflichtspielsieg nach zuletzt drei erfolglosen Versuchen deutlich anzumerken. "Es war wichtig, dass die Spieler für ihren großen Aufwand belohnt worden sind." Besonders zufrieden war Pacult mit der Überlegenheit in der Zentrale. "Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir ZSKA früh gestört und im Mittelfeld viele Bälle gewonnen haben, vor allem Heikkinen und Pehlivan", lobte der 50-Jährige und sprach von einem verdienten Sieg.

Pacult-Lob
"Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, waren von der ersten Minute an präsent und haben den Gegner im Spielaufbau immer wieder erfolgreich gestört", analysierte Pacult. Allerdings wurde seiner Mannschaft das Leben nicht allzu schwer gemacht, schließlich wirkten die in der Liga nur auf Rang neun liegenden und in der Europa League tor- und punktlosen Bulgaren völlig verunsichert.

An mangelnder Konzentration lag es jedoch, dass die Rapidler viele Kontersituationen nicht nutzten und es daher verabsäumten, schon früh den Sack zuzumachen. "In der zweiten Hälfte haben wir klar dominiert, da hätten wir die Partie mit ein, zwei Toren früher entscheiden müssen", bemängelte Pacult.

Hofmann auf Rekord-Kurs
Diese Ansicht vertrat auch Kapitän Steffen Hofmann. "Nach dem 1:0 hatten wir das Match unter Kontrolle, dann haben wir aber auch einen höheren Sieg verpasst. In den Kontern hat uns die letzte Durchschlagskraft gefehlt", meinte der Deutsche, dem nach seinem 16. Europacup-Treffer im 39. Spiel für Rapid nur noch zwei Tore auf die vereinsinterne Bestmarke von Hans Krankl fehlen.

Nach dem ersten Rapid-Sieg im elften Auswärtsspiel in einer Europacup-Gruppenphase ist beim Regisseur die Hoffnung auf einen Aufstieg wieder größer geworden. "Wir haben gewonnen, und auch das Besiktas-Ergebnis ist so, wie wir es uns gewünscht haben. Jetzt liegt es an uns - wenn wir gegen die Bulgaren daheim gewinnen, haben wir es wieder selbst in der Hand", sagte Hofmann.

Sofia feuert Trainer
In dieser Partie in zwei Wochen im Wiener Happel-Stadion wird Gjorgi Jovanovski nicht mehr auf der ZSKA-Trainerbank sitzen. Wie die bulgarische Nachrichtenagentur BTA berichtete, wurde der Mazedonier nach dem Match ebenso wie Sportdirektor Emil Kostadinow von Vereinschef Dimitar Borissow gefeuert.

Kurz zuvor hatte Jovanovski - der fünfte entlassene ZSKA-Betreuer in diesem Jahr - Rapid noch zum "absolut verdienten Sieger" erklärt, jedoch nicht wirklich an ein Weiterkommen der Hütteldorfer geglaubt. "Meiner Meinung nach haben Porto und Besiktas eine höhere Qualität. Aber mit Glück, und wenn sich die Rapidler noch steigern, können sie es vielleicht schaffen."

Ausschreitungen
Während Jovanovski diese Worte sprach, spielten sich vor dem Wassil-Lewski-Stadion tumultartige Szenen ab. Erboste Fans warfen Fackeln, Knallkörper und Flaschen in Richtung Hauptausgang, als die Club-Spitzen das Stadion verließen. Im Zuge der Ausschreitungen beschädigten die Randalierer zahlreiche Autos und setzten Mülltonen in Brand. Nach den Angaben der bulgarischen Exekutive wurden Polizisten verletzt, 15 Personen wurden festgenommen.

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Die Bilder vom Rapid-Sieg in Sofia

Einzelkritik: So spielten die Rapidler in Sofia

Raimund Hedl - Note 2 Der Goalie ließ nur eine Unsicherheit erkennen, blieb ohne Gegentreffer.

Markus Katzer - Note 2 Unauffällige Partie des Linksverteidigers.

Ragnvald Soma - Note 2 Einmal zu langsam, aber das wichtige 1:0 mit dem Kopf vorbereitet.

Mario Sonnleitner und Tanyu Kayhan - Note 2 Sonnleitner unauffällig und sicher im Abwehrzentrum; Kayhan mit einem Patzer, sonst sicher.

Christopher Trimmel - zu kurz eingesetzt Der Youngster kam erst in Minute 84 in die Partie.

Yasin Pehlivan - Note 2 Unermüdlich in der zentralen Defensive rackernd.

Veli Kavlak - Note 2 Stark, trat den Corner zum 1:0.

Adthe Nuhiu - zu kurz eingesetzt Er kam für den Torschützen Vennegoor of Hesselink in der 77. Minute.

Markus Heikkinen - Note 2 Routiniert und kampfstark.

Christoph Saurer - Note 2 Starke Partie - legte das 2:0 für Hofmann auf.

Steffen Hofmann - Note 2 Was für ein Tor des Kapitäns zum 2:0 - Nervenstärke pur!

Vennegoor of Hesselink - Note 2 Stark. Erlöste Rapid mit dem 1:0 nach einem Eckball.

Christopher Drazan - Note 2 Kämpferisch und schnell wie immer, erst in der 64. Minute eingewechselt.

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