Bentley Flying Spur S V6 Hybrid: Benzin-Stromer.
Selbst am exklusivsten Segment geht die Elektrifizierung nicht vorbei. Die Zeiten ändern sich. Das ist ein Allgemeinplatz, der zu allem und jeglichem passt. Also auch zu Bentley. Bis vor kurzem konnte man sich nicht vorstellen, dass unter einer der mächtigen Motorhauben eines Edlen aus Crewe (noch) weniger als acht Zylinder werken würden. Doch ist es so gekommen, im Flying Spur, der seit 2019 in von Grund auf erneuerter Generation als neues Limousinen-Flaggschiff auftritt, als solches in der Erbfolge des Mulsanne. Das Debut hatte er mit 6,0-Liter-W12-Benziner absolviert. In der Folge zog ein 4,0-Liter-V8-Otto in den fast 5,4 Meter langen Engländer ein. Noch zwei Zylinder weniger hat jenes Aggregat, das als Plug-In-Hybrid-System-Kooperationspartner im Einsatz ist, ein 2,9-Liter-V6 im Verein mit einem Elektro-Motor und einer 18,0-kWh-Speicherbatterie.
Der V6 grummelt würdig, ein
V8 wäre nicht fehl am Platz
Das Antriebs-Gespann stammt aus der Volkswagen-Konzernverwandtschaft, es war (und ist, in adaptierter Version, aktuell mit 470 PS) unter anderem auch im Porsche Cayenne implantiert. Im Fliegenden Sporn produziert die Benziner-Stromer-Gemeinschaft 544 PS. Die attestierten 45 Kilometer elektrischer Reichweite reduzieren sich in der Realität auf rund 35, die motorisch lautlose Fortbewegung sorgt fast für noch würdigeren Auftritt. Und selbst wenn der V6-Benziner im Alleingang für Vortrieb sorgen muss: Das verbleibende Leistungs-Niveau und die Performance übersteigen ohnehin die bei uns erlaubten Tempo-Limits. Wobei es darum allein nicht geht. Sondern um Gediegenheit, auf allen Ebenen, material-, verarbeitungs- und geräuschseitig. Auf genügsamem Konsum-Niveau. 3,3 Liter Mix-Verbrauch jedoch sind ein rein rechnerischer Wert.
TECHNISCHE DATEN
Motoren: 2,9-l-V6-Benz., E-Agg.
Leistung: 544 PS/750 Nm
Akku-Kapazität: 18,0 kWh
E-Reichweite: bis zu 41 km (WLTP)
Preis: 321.570 Euro (Testwagen)