Top-Modell der zweiten Generation des Kompakt-SUV kommt als Teilzeitstromer.
Lexus greift mit dem völlig neuen NX an. Optisch ist eher Evolution statt Revolution angesagt. Unterm Blechkleid und im Innenraum bleibt jedoch kein Stein auf dem anderen. Darüber hinaus ist das Kompakt-SUV das erste Modell der Marke, das auch als Plug-in-Hybrid in den Handel kommt. In Europa ist der NX für die Toyota -Tochter extrem wichtig. Von der ersten Generation wurden seit 2014 immerhin 170.000 Einheiten verkauft. Wenn es nach Lexus geht, dürfen es von der zweiten Generation gerne (noch) mehr werden.
Design und Abmessungen
Das Größenwachstum hält sich beim neuen NX zum Glück in Grenzen. Im Vergleich zur ersten Generation hat das SUV in der Länge um 20 mm zugelegt, beim Radstand um 30 mm, in der Breite um 20 mm und in der Höhe um 5 mm. Damit ist der neue NX jetzt 4,66 Meter lang, 1,87 Meter breit und 1,64 Meter hoch. Der Radstand streckt sich auf 2,69 Meter. Die Front wird vom markentypischen Diabolo-Grill und den schmalen LED-Scheinwerfern geprägt. Das integrierte Tagfahrlicht ist nun pfeilförmig designt. In der Seitenansicht fallen die längere Motorhaube, die kürzeren Überhänge, die ausgestellten Radhäuser, die bis zu 20 Zoll großen Rädern sowie die sanft nach hinten abfallende Dachlinie auf. Hinten gibt es neu gestaltete LED-Rückleuchten in bewährter L-Form, die von einem Leuchtenband miteinander verbunden werden. Sie lassen den NX etwas breiter wirken. Auffälligste Änderung ist jedoch das fehlende Lexus Emblem, das durch den Schriftzug „LEXUS“ an der Heckklappe ersetzt wurde. Insgesamt zählt der neue NX zu den sportlicheren Vertretern dieser Klasse. Damit zählen neben den normalen Kompakt-SUVs auch die SUV-Coupés wie Audi Q3 Sportback, BMW X4 und Mercedes GLC Coupé zu den direkten Konkurrenten. Das Kofferraumvolumen von 500 Liter liegt ebenfalls in etwa auf den Niveau der genannten Gegner.
Cockpit und Bedienung
Im Gegensatz zum Exterieur spielt sich innen sehr wohl eine Revolution ab. Das Cockpit sortiert sich von der Fahrertür bis zur Mittelkonsole um den Fahrer herum. Alle fahrrelevanten Informationen werden am serienmäßigen digitalen Kombiinstrument (7 Zoll) angezeigt. Auf Wunsch gibt es auch ein Head-up-Display mit 10 Zoll großer Projektionsfläche. Der Touchscreen des Infotainmentsystems ist weit oben platziert und misst in der Basisausstattung 9,8 Zoll. In den Top-Versionen bringt es der Monitor sogar auf stolze 14 Zoll und erreicht damit fast das Niveau des VW Touareg. Lexus hat aber nicht alle Tasten wegrationalisiert. Startknopf, Schalthebel, Klimasteuerung und Fahrmodusschalter sind separat ausgeführt und somit einfach zu bedienen. Hinzu kommen Lenkradtasten und eine Sprachsteuerung. Dank der integrierten SIM-Karte (eSIM) ist der neue NX auch stets online. Positiv: Die Echtzeitverkehrsinformationen fürs Navigationssystem sind die ersten vier Jahre kostenlos. In der Mittelkonsole finden sich rechts vom Gangwahlhebel zwei Becherhalter.
Bei der Vernetzung wurden ebenfalls ordentlich nachgelegt. Vier USB-Anschlüsse gibt es an Bord des neuen NX, zwei vorne und zwei hinten. Die kabellose Ladeschale für Smartphones bietet laut Lexus ein um 50 Prozent schnelleres Laden. Smartphones können via Android Auto oder kabellos per Apple CarPlay mit dem Bordsystem verbunden werden. Die Lexus Link App ermöglicht u.a. das Ver- und Entriegeln des Fahrzeugs aus der Ferne oder das Vorwärmen oder Kühlen des Innenraums vor Fahrtantritt – eine Funktion, die in allen NX serienmäßig ist. Besitzer des Plug-in Hybrid können die App zudem dafür nutzen, den Ladevorgang, geplante Ladezeiten und weitere Einstellungen zu überwachen.
Antrieb
Lexus bietet den neuen NX ausschließlich mit Hybridantrieb an. Zum einen gibt es einen klassischen Vollhybrid, der nur kurze Strecken rein elektrisch fahren kann und die Batterie per Rekuperation auflädt. Zum anderen bieten die Japaner erstmals in ihrer Markengeschichte einen Plug-in-Hybridantrieb an, dessen Batterie auch extern aufgeladen werden kann. Das System ist bereits bekannt. Es kommt nämlich auch im Toyota RAV4 PHEV und im baugleichen Suzuki Across zum Einsatz. Bei Lexus hört diese Variante auf den Namen 450h+. Sie kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner mit je einem Elektromotor pro Achse. Dadurch ergibt sich auch ein elektrischer Allradantrieb (E-Four). Wie im RAV4 und Across beträgt die Systemleistung 306 PS. So gerüstet, sprintet der Teizlzeitstromer in exakt sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wird die 18,1 kWh Batterie vor der Abfahrt voll aufgeladen, verspricht Lexus eine rein elektrische Reichweite von bis zu 63 Kilometern (WLTP). Im E-Modus sind bis zu 135 km/h möglich. Unter dem Kofferraumboden gibt es ein 21-Liter-Fach, in dem das Ladekabel aufbewahrt werden kann.
Der Vollhybrid heißt NX 350h und bietet eine Systemleistung von 242 PS. Hier sorgen der 2,5-Liter-Benziner und der E-Motor für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,7 Sekunden. Hier können sich die Kunden zwischen Front- oder Allradantrieb entscheiden. Das Tankvolumen beträgt bei NX 350h und 450h+ jeweils 55 Liter.
Assistenzsysteme
Bei den Assistenzsystemen lässt Lexus nichts anbrennen und stattet den neuen NX serienmäßig mit einer ganzen Armada an schlauen Helfern aus. Diese sind im Paket "Lexus Safety System+" zusammengefasst. Es beinhaltet beispielsweise einen autonomen Notbremsassistenten, der jetzt auch Motorräder und unbewegliche Objekte wie Bäume, Strommasten oder Mauern erkennt. Der neue Kreuzungs-Assistent registriert beim Abbiegen entgegenkommende Fahrzeuge und kreuzende Fußgänger. Die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) wurde überarbeitet und soll vor dem NX einscherende Fahrzeuge früher erkennen und Geschwindigkeit sowie Abstand schneller anpassen können. Für höhere Ausstattungslinien gibt es gegen Aufpreis ein erweitertes Sicherheitspaket. Es bietet u.a. einen automatischen Spurwechselassistenten, einen Ausstiegsassistenten sowie einen vorderen Querverkehrs-Assistenten.
Verfügbarkeit
Laut Lexus wird der neue NX Ende 2021 im österreichischen Markt eingeführt. Preise stehen noch nicht fest.
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Technische Daten