Bunte „Smarties“

Neuer Smart fortwo & forfour im Test

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"Micro-Benz" ist gereift und wurde um eine viersitzige Version ergänzt.

Einen Smart forfour hat es schon einmal gegeben, auch wenn Daimler das bei der Präsentation in Barcelona geflissentlich unerwähnt lässt. Der Grund: Der vor 10 Jahren gelaunchte Fünftürer, der nichts als ein umgemodelter und ziemlich teurer Mitsubishi Colt war, wurde nach nur zwei Jahren wegen geringer Nachfrage eingestampft. Nun also der zweite Versuch und der geht es bedeutend vielversprechender an. Zwar hat sich die Daimler-Tochter auch hier wieder einen Partner ins Boot geholt (der neue forfour wurde gemeinsam mit dem Renault Twingo entwickelt und läuft auch mit ihm vom Band), dennoch ist der neue Viertürer nun endlich ein echter Smart – inklusive der typischen, farblich abgesetzten Tridion-Sicherheitszelle und dem unverkennbaren Design.

Fotos vom Smart fortwo & forfour (2014)

Kluge Raumnutzung
Mit 3,49 Metern gehört der forfour im Kleinstwagensegment zu den kompaktesten Vertretern und wird sich hier vor allem mit den nahezu gleich kurten VW Up, Peugeot 108 und Hyundai i10 matchen. Von den überschaubaren Abmessungen ist allerdings im hübsch gestalteten Innenraum nichts zu spüren. Dank maximal an die Fahrzeug-Peripherie gewanderter Achsen bietet der neue forfour allen Passagieren gute Platzverhältnisse. Sehr überzeugend sind die um fast 90 Grad zu öffnenden Fondtüren, die ein bequemes Einsteigen ermöglichen. Weiteres cleveres Feature sind die in den Fahrzeugboden versenkbaren hinteren Sitzflächen, die bei umgelegten Sitzlehnen einen ebenen Ladeboden ermöglichen. So lassen sich schließlich rund 1.000 Liter Gepäck unterbringen. Leider fällt die Ladekante – wie bei den Konkurrenten – ziemlich hoch aus. Und der Grundkofferraum von gerade einmal 185 Liter ähnelt eher einem geräumigen Handschuhfach. Zum Vergleich: Beim fortwo hat mit mindestens 260 Liter deutlich mehr Gepäck Platz.

>>>Nachlesen: Brabus veredelt den neuen Smart fortwo

Mini-Wendekreis und komfortables Handling
Der geräumige Innenraum ist auch der um 10 Zentimeter gewachsenen Breite des Smart gedankt. Ein Umstand, der sich vor allem im fortwo positiv bemerkbar macht. Ein weiterer Effekt dessen ist der nunmehr als sehr ausgereift zu bezeichnende Fahrcharakter. Dazu kommt ein überarbeitetes und deutlich komfortabler zu Werke gehendes Fahrwerk. Erstaunlich ist der durch die Positionierung des Motors im Heck extrem kleine Wendekreis. Fast vermeint man, der Smart drehe sich um die eigene Achse. Und tatsächlich stellt der Zweitürer mit einem Wendekreis von nur 6,95 Metern einen neuen Rekord auf. Die gut konturierten Sitze bringen zusätzliche Pluspunkte. Trotz der unveränderten Außenlänge von nur 2,70 Metern finden im Zweisitzer auch ausgewachsene Kerle ausreichend Platz vor. Der fortwo ist also wieder das prädestinierte Stadtmobil ohne jegliche Parkplatzangst.

>>>Nachlesen: Weltpremiere des neuen Smart fortwo & forfour

Schalten statt nicken
Das aufgrund der lästigen Zugkraftunterbrechung (Stichwort: Nick-Effekt) stets bekrittelte automatisierte Schaltgetriebe wurde eliminiert und durch eine manuelle Fünfgang-Schaltung ersetzt. Mitte Jänner gesellt sich ein Doppelkupplungsgetriebe dazu, das rund 1.000 Euro Aufpreis kosten wird. Aufgrund des geringen Gewichts meistert bereits das schwächere der beiden zum Start verfügbaren Aggregate alle Alltagsaufgaben problemlos. Mit dem 90 PS starken Turbotriebwerk kommt sogar etwas Fahrspaß auf. Denn aufgrund des Heckantriebs gibt es keine störenden Einflüsse auf die Lenkung. Zwar sind im Cockpit einige Schalter als Renault-Bauteile zu identifizieren, insgesamt macht der Newcomer aber einen hochwertigen Eindruck. Auf Wunsch gibt es natürlich auch alle aktuellen Connectivity-Features inklusive Smartphone-Einbindung, Online-Funktionen und Navigationsanweisungen mit Echtzeit-Verkehrsinfos.

Hier geht es zu den besten gebrauchten Smart-Modellen >>>

forfour nur 700 Euro teurer
Beide Smart-Varianten stehen ab 21. November beim Händler. Den fortwo gibt es bereits ab 10.790 mit 71 PS. Die stärkere Variante kostet 11.590. Der forfour kostet ab 11.490 Euro und damit nur 700 Euro Aufpreis. Kein schlechter Deal für 80 Zentimeter mehr Außenlänge und praktische Fondtüren. Die Cabrioversion und die rein elektrisch angetriebene Variante folgen wohl erst 2016. Nächstes Jahr könnte aber bereits die stärkere Brabus-Variante folgen. Einen Diesel wird es für die neue Smart-Generation nicht mehr geben. (zac)

Noch mehr Infos über Smart finden Sie in unserem Marken-Channel.

VIDEO: Mit diesem Video präsentiert smart seinen fourtwo

Technische Daten
Motoren: Zwei 3-Zylinder-Benziner
Leistung: 71 und 90 PS
Verbrauch: 4,1 bis 4,2 Liter Super auf 100 km
Gewicht: fortwo: 880 kg; forfour: 975 kg
Abmessungen: fortwo: 2,7/1,6/1,5 Meter; forfour: 3,5/1,6/1,5 Meter
Kofferraum: fortwo: 260 bis 350 Liter; forfour: 185 bis 975 Liter
Preis: fortwo: ab 10.790 Euro; forfour: ab 11.490 Euro

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Fotos vom Smart fortwo & forfour (2014)