Offener Nippon-Sportler

Der Nissan 370Z Roadster im Test

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Pünktlich zum Frühlingsbeginn haben wir uns den optimalen Wagen für Ausflüge bei angenehmen Temperaturen ausgesucht.

Es gibt nicht viele Sachen die mehr Spaß machen, als wenn man an einem warmen Frühlingstag mit einem offenen Zweisitzer durch das Umland cruist. Steht dabei noch die offene Variante des 350Z-Nachfolgers zur Verfügung, setzt das dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf.

Der Nissan 370Z Roadster im Test
© oe24


Fahren
Beim 370 Z Roadster haben sich die Nissan Designer ordentlich ins Zeug gelegt. Der Wagen wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich kürzer und um einiges Breiter. So kauert er nun viel selbstbewusster über dem Asphalt und sieht mit seinen knappen Überhängen auch in der Seitenansicht rattenscharf aus. Offen noch besser als geschlossen. Da sich das Stofferdeck in wenigen Sekunden vollautomatisch in seine kleine "Ablage" zurückzieht, steht dem Offenfahren auch nicht viel im Weg. Der Motor stammt aus dem Coupé, leistet satte 328 PS und stemmt ein Drehmoment von 366 Nm auf die Kurbelwelle. Nach dem Anlassen röchelt das 3,7 Liter große V6 Aggregat dumpf vor sich hin. Doch ein kleiner Druck aufs Gaspedal genügt und das Biest erwacht wirklich. Und dennoch muss  man auch bei der offenen Variante anmerken, dass der Sound des Vorgängers noch geiler war. Einmal in Fahrt ist dieser Kritikpunkt jedoch schnell vergessen, denn der 370Z krallt sich geradezu in den Asphalt. Bei deaktivierten ESP lässt er auch schon einmal das Heck lässig raushängen, dieses ist aber spielend einfach wieder einzufangen. Kurvige Landstraßen sind eindeutig seine Domäne. Hier merkt man auch die zusätzlichen Kilos (Karosserie-Versteifungen) kaum, und kann den Vorwärtsdrang in vollen Zügen genießen. Obwohl der Wagen offen eher zum Cruisen als zum Rasen einlädt, ist man ständig zu schnell unterwegs. Auf schlechten Straßen verwindet sich die Karosserie zwar etwas, das hält sich jedoch in Grenzen. Einen riesigen Spaß macht das manuelle Getriebe in der Sportstellung. Drückt man den „SyncroRev Control“- Knopf vor der Schaltkulisse, gibt der 370Z jedes Mal automatisch Zwischengas. Dadurch wird das Heck vor schnellen Kurven stabilisiert, weil die Drehzahlsprünge nicht so groß ausfallen. Des Weiteren klingt das Feature auch richtig genial. Die Lenkung arbeitet äußerst präzise und die Bremsen packen ordentlich zu. Letztere stecken auch einige Runden auf der Rennstrecke ohne Tendenz zum Fading locker weg.


Der Nissan 370Z Roadster im Test
© oe24
 

Innenraum
Im Innenraum finden die beiden Passagiere ausreichend Platz. Bei geschlossenem Dach mangelt es großen Personen etwas an Kopffreiheit. Die Instrumente sind sportlich gezeichnet, aber nicht immer gut ablesbar. Cool sind die drei Zusatzinstrumente oberhalb der Mittelkonsole. Die Ledersitze bieten guten Seitenhalt und filtern kurze Stöße (bei denen die Federung an ihre Grenzen gerät) noch etwas ab. Im Kofferraum finden zwei mittelgroße Sporttaschen locker Platz. So steht auch einer Fahrt in den Kurzurlaub nichts im Weg. Die Verarbeitung ist sehr gut, bei der Materialqualität reicht der 370Z an die Konkurrenten von Porsche, Audi und BMW aber nicht ganz heran. Dafür schlägt er sie beim Preis um Längen.

Denn trotz guter Ausstattung und starkem Motor steht der Wagen ab 49.395 Euro in der Preisliste. In der Pack-Version (inkl. Leder, etc) gibt es ihn ab 52.852 Euro. Beim Verbrauch konnte der 370Z nicht ganz überzeugen, denn 12 Liter auf 100 km sind doch ziemlich viel.

Technische Daten:
3,7 Liter V6 mit 328 PS und 366 Nm, Heckantrieb
Fahrleistungen: 0-100 in 5,5 Sekunden; Spitzengeschwindigkeit 250 km/h
Preis: ab 49.395 Euro
Normverbrauch: 11,2 LIter
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