Offener Zweisitzer

Der neue Renault Wind im Test

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Renault beweist Mut, schließlich bringen die Franzosen mit dem Wind ein Auto, das auf den ersten Blick gar nicht vernünftig oder tugendhaft wirkt.

Offene Zweisitzer gelten gemeinhin als Spaßautos ohne ernst zu nehmende Alltagstauglichkeit. Der Wind tritt an, um das Gegenteil zu beweisen – und die Zutaten sind vielversprechend.

Der neue Renault Wind im Test
© oe24

Frischluft ohne Reue: Kofferraum fasst immer ordentliche 270 Liter.

Renault bezeichnet den Wind als Coupé-Roadster und liegt damit wohl gar nicht so falsch. Der kleine Bruder des Megane Cabriolet-Coupé ist ein 3,82 Meter kurzer Keil, hat zwei Sitze, ein Klappdach und eine extrem hohe Schulterlinie. Auf Knopfdruck macht das Dach einen Rückwärtssalto in den Kofferraumdeckel. Das ist nicht nur gut für die Show, das Kofferraumvolumen bleibt so immer bei respektablen 270 Litern. Genauso pfiffig wie die Dachkonstruktion ist das Design; wohin man den Blick auch wendet, man merkt: Renault traute sich was.

Die frechen Höcker am Kofferraumdeckel wecken Assoziationen mit Mittelmotorsportwagen. Aber auch die spitzen Scheinwerfer oder die mächtigen Lufteinlässe sorgen für einen erhöhten Ruhepuls beim Betrachter.

Der neue Renault Wind im Test
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Händische Entriegelung: Dach lösen, Knopf drücken und genießen.

Frischluftvergnügen dank sportlicher Motoren
Der hübscheste Trainingsanzug bringt freilich nichts, wenn einem beim 100-Meter-Sprint nach fünf Metern die Luft ausgeht. Renault gibt sich hier aber keine Blöße, das Gesamtpaket ist stimmig bis ins Detail. Die beiden angebotenen Motorvarianten sind zwar sehr unterschiedliche Charaktere, passen aber vorzüglich zum Wind. Da wäre zum einen der TCe 100, ein turbogeladener 1,2-Liter-Turbobenziner mit 101 PS, der sich ausgezeichnet zum Bummeln bei niedrigen Drehzahlen eignet.

Der neue Renault Wind im Test
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Das Cockpit hinkt dem pfiffigen Exterieur etwas nach.

Wer es sportlicher mag, wird zum 1,6-Liter-Sauger aus dem Plattformspender Twingo R.S. mit 133 PS greifen. Der Vierzylinder will per Drehzahl bei Laune gehalten werden, häufiges Schalten ist unerlässlich. Dank des knackigen 5-Gang-Getriebes ist der Griff zum Schalthebel aber eher Vergnügen denn lästige Pflicht. Vergnügen bereitet auch das Fahrwerk, das ebenfalls weitgehend aus dem schnellsten Twingo übernommen wurde und dem Wind ein präzises Handling verleiht. Die Preise: Wind TCe 100 ab 16.990 €; der stärkere 1,6 16V ist nur in der Topversion „Edition“ erhältlich und kostet 20.790 €. Diese ist auch für den schwächeren Wind empfehlenswert, da in dieser ESP und Klima bereits enthalten sind.(wlm)

Technische Daten
Motoren: 1,2-Turbo-Benziner mit 101 PS, 1,6-Saug-Benziner mit 133 PS.
Fahrleistungen: 1.2: von 0 auf 100 km/h in 10,5 Sek., 1.6: 9,2 Sek. Top-Speed: 190/201 km/h
Preis: 1.2 ab 16.990 Euro, 1.6 um 20.790 Euro (Ausstattung „Edition“).


Bilder: (c) Hersteller
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