SUV-Coupé aus Japan

Der neue Nissan Juke im Test

Teilen

Nach dem Verkaufsschlager Qashqai schickt Nissan mit dem Juke das nächste SUV ins Rennen. Beim Design geht dieser jedoch völlig neue Wege.  

Man möchte meinen, der Verkaufserfolg des Qashqai beflügelt Nissan und verleiht den Japanern ungeahnten Mut zur Polarisation. Denn eines stand bereits bei der Weltpremiere fest – der Juke wird ein Aufreger. Das Design ist progressiv und orientiert sich stark an der 2009 vorgestellten Studie Qazana, interessierte Blicke sind dem Juke somit sicher. Am auffälligsten ist dabei die zerklüftete Front mit den großen Scheinwerfern und der hochgezogenen Nase.


Der neue Nissan Juke im Test
© oe24

Stylische Coupéform mit Nachteilen für Fondpassagiere und Gepäck.

Coupéform bringt auch Nachteile
Der 4,14 m kurze Soft-Offroader teilt sich die Plattform mit seinen Konzernbrüdern Cube, Micra und Note, was Rückschlüsse auf seinen Charakter zulässt. Der Juke wird wohl eher im Großstadtdschungel wildern als ernsthaft im Gelände bewegt werden, genau darauf ist das ganze Konzept ausgerichtet. So zielt das Auto auf eine ähnliche Zielgruppe wie der neue Mini Countryman (CM) ab. Doch bei den praktischen Werten kann er nicht ganz mithalten. Dafür ist sein Stauraum mit mickrigen 251 Litern (Mini CM 350 Liter) einfach zu klein und die Kopffreiheit im  Fond zu eingeschränkt. Größere Personen sind hier gezwungen, den Kopf einzuziehen. Das sind eben die Nachteile des steilabfallenden Dachs. Wie bei Alfa und Seat verstecken sich die Griffe der hinteren Türen im Fensterbereich. So wird der Coupécharakter noch einmal verstärkt. 

Preislich schlägt er seinen britisch-bayrischen Konkurrenten um Längen. Ein Mini Countryman kostet ähnlich motorisiert und ausgestattet über 7.000 Euro mehr.
Im Cockpit gibt es übersichtliche Instrumente und eine Mittelkonsole die an Motorräder erinnern soll. So sitzt der Schalthebel auf einem lackierten Plastikteil, welches an einen Motorradtank erinnert. Die Materialien sind zwar gut verarbeitet, bestehen zum Großteil jedoch aus billig wirkendem Plastik.


Der neue Nissan Juke im Test
© oe24

Mittelkonsole soll an einen Motorradtank erinnern.

Zwei Benziner ein Diesel
Drei Motorisierungen wird es zur Markteinführung am 9. Oktober geben: einen 1,6-l-Benziner mit 117 PS, einen 1,6-l-Turbo-Benziner mit 190 PS und einen 1,5-l-Diesel mit 110 PS. Für das Top-Aggregat wird es gegen Aufpreis wie im Mini CM auch Allradantrieb geben. Bei der ersten Ausfahrt konnte der 190 PS Benziner auch schon überzeugen. Obwohl das Modell nur mit Frontantireb ausgestattet war, gab es (auf trockener Straße) keinerlei Traktionsprobleme. Der Motor hat mit dem geringen Gewicht des Juke leichtes Spiel. Vernünftiger sind jedoch die beiden Basisaggregate. Der Diesel ist sehr Antrittsstark und hält sich akustisch sehr zurück. Dem schwachen Benziner fehlt von unten heraus etwas der Saft, bei Laune (sprich Drehzahl) gehalten, geht es aber auch mit ihm anständig vorwärts.

Preise
Eine Kampfansage sind wie gesagt die Preise, für 17.993 Euro ist der Basis-Benziner (Visa) zu haben. Den Diesel gibt es ab 20.034 Euro und der 190 PS Benziner kostet mit der obligaten und besseren Aussattungslinie Acenta ab 22.621 Euro. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.