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Die erste Astronautin aus Österreich

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34-jährige Kärntner Ärztin wird Reserve-Astronautin, hat Chance auf All-Mission.

Höhenflug. Eine Österreicherin könnte die erste Frau am Mond werden. Carmen Possnig, geboren 1988 in Klagenfurt, wird als Reserveastronautin ins Astronautenkorps der europäischen Raumfahrtagentur ESA aufgenommen und hat damit die Chance, als erste Österreicherin ins All zu fliegen. Als einziger Österreicher war bisher „Austronaut“ Franz Viehböck im Weltraum (1991).

Die junge Kärntner Ärztin Possnig setzte sich in ­einem aufwendigen Auswahlverfahren über 18 Monate unter mehr als 22.500 Anwärtern durch. „Das ist ganz großartig, wirklich toll. Ich kann das noch gar nicht richtig glauben“, war ihre erste Reaktion auf ihre Aufnahme in die „ESA Astronautenklasse 2022“.

"Drang, das Unbekannte zu erforschen"

Antarktis. Vor fünf Jahren hatte sich Possnig im Auftrag der ESA über ein Jahr in der Antarktis aufgehalten. Die Allgemeinmedizinerin erforschte dort Auswirkungen von Isolation und geringem Sauerstoffgehalt auf den menschlichen Körper – im Hinblick auf mögliche künftige Weltraum-Missionen. Über ihre Erfahrungen in der Arktis veröffentlichte Possnig 2020 das Buch „Südlich vom Ende der Welt“.

Ihr „Entdeckerdrang, das Unbekannte zu er­forschen“, habe sie jetzt in die Astronautenriege gebracht. Das Abenteuer Weltraum sei vergleichbar mit den großen Entdeckerreisen früherer Zeiten. „Da kann noch so viel erforscht werden und so viel Positives für das Leben auf der Erde erbracht werden“, sagt Possnig.

Astronauten-Job. In ihrem neuen Leben als Reserveastronautin warten jetzt regelmäßige Trainings, medizinische Check-ups und Abstimmungen mit der ESA auf Possnig. Die neuen Weltraum-Reservisten bleiben vorerst in ihren angestammten Jobs – Possnig absolviert derzeit ein PhD-Studium an der Uni Innsbruck, in dem sie sich mit Weltraummedizin beschäftigt. „Je nach unseren persönlichen Fähigkeiten und professionellen Hintergründen werden wir auf Missionen geschickt, wo wir in verschiedenen Funktionen für die ESA tätig sind“, erzählt die Neo-Astronautin. Alle ins Programm aufgenommenen Personen seien jedenfalls „fähig, ins All zu fliegen“, so der aus Tirol stammende ESA-Chef Josef Aschbacher.

Reise ins All. Einer tatsächlichen Reise ins All stand Possnig schon vor ihrem Antarktis-Abenteuer positiv gegenüber: „Aber nicht so nach dem Motto ‚Wir fliegen zum Mars und bleiben ein Leben lang dort‘. Wenn sie mich aber in fünf Jahren wieder abholen, wäre das okay.“

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