Poker um Arbeitsausstand

Am Dienstag startet Streik der Metaller

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120.000 Metaller treten morgen in Streik – wenn es nicht ein Verhandlungswunder gibt.

Um den ersten großen Streik seit 2003 wurde am Wochenende heftig gepokert: Sowohl die Gewerkschaft Pro-Ge als auch Christian Knill vom Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) betonten Sonntagnachmittag, dass es keinerlei Gesprächskontakte gebe, um den Arbeitsausstand im letzten Augenblick zu verhindern (siehe Interview).

42 Millionen pro Tag. Wozu auch? Beide Seiten sind nicht bereit, von ihren Standpunkten abzurücken: Die Pro-Ge will das Arbeitszeitkonto, mit dem Überstundenzuschläge reduziert werden sollen, verhindern. Knill beharrt darauf. Auch bei der Lohnerhöhung ist man mit der Pro-Ge-Forderung von 3,4 % und dem Arbeitgeber-Angebot von 2,3 % weit auseinander. Pro Tag kostet der Streik volkswirtschaftlich 42 Millionen Euro.

Deadline ist Montag, 24 Uhr. Gibt es bist dahin keine Einigung, findet der Streik, den laut Gallup-Umfrage 53 Prozent der Österreicher befürworten, statt.

Arbeitgeber-Verhandler Christian Knill: "Gehe von Streit aus"

ÖSTERREICH: Gibt es Gespräche mit der Gewerkschaft?
Christian Knill: Nein, zum derzeitigen Zeitpunkt planen wir keine weiteren Verhandlungen.

ÖSTERREICH: Am Dienstag um 6 Uhr früh soll der Streik beginnen – wird es ohne Gespräch dann auch so sein?
Knill: Ja, davon gehen wir jetzt einmal aus.

ÖSTERREICH: Knackpunkt ist da das Arbeitszeitkonto – sind Sie bei diesem gesprächsbereit?
Knill: Natürlich bin ich immer gesprächsbereit. Aber ich kann mit nicht vorstellen, dass wir beim Arbeitszeitkonto nachgeben.

(gü)


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