Im Hinblick auf die Umsetzung des Brenner-Basistunnels hat der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (V) auf das Mitte Mai in Rom unterzeichnete "Memorandum of Understanding" gepocht. "Darin ist alles eindeutig definiert, auch die Zulaufstrecken", sagte er nach der Regierungssitzung am Dienstag (8.9.). "Keinen dringenden Handlungsbedarf" beim Bau der Zulaufstrecke bis Kiefersfelden hatte die Deutsche Bahn (DB) gesehen.
Alle vier Partner (EU, Deutschland, Italien und Österreich) hätten das Memorandum in Rom unterfertigt. Neben dem deutschen Verkehrsminister sei auch ein Vertreter der Deutschen Bahn dabei gewesen. "Wir lassen uns vom Weg nicht abbringen", meinte Platter, "der Brenner-Basistunnel ist eines der 'Top 10'-Projekte in Europa."
Die Notwendigkeit dafür sei seit Jahrzehnten gegeben, bekräftigte der Landeshauptmann: "Es muss umgesetzt werden." Seiner Ansicht nach stehe der Brenner-Basistunnel auf Schiene und ihm damit "nichts mehr im Wege".
Die Brennerachse habe für die DB schlicht und einfach keine Priorität, hatte "Der Standard" in seiner Montagsausgabe berichtet. "Aufgrund der Marktnachfrage der letzten Jahre sowie der steigenden Verkehrsströme von und zu den Nordseehäfen sehen wir eine Priorität beim Ausbau des Rheinkorridors als Zulauf zur Schweizer NEAT (Neue Alpen Transversale)," wurde DB-Netz-AG-Chef Volker Kefer zitiert.