Ford plant Kapitalerhöhung

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Nach einem überraschenden Quartalsgewinn will sich der zweitgrößte US-Autobauer nun frisches Kapital in Milliardenhöhe verschaffen. Insgesamt sollen bis zu gut 3 Mrd. Dollar in die Kasse kommen. Experten halten den Zeitpunkt für günstig: Anleger könnten an einem Einstieg bei Ford Interesse haben, weil der Autobauer auf seinem Sanierungskurs schneller als gedacht vorankommt.

Als größter Kapitalschritt werde Investoren eine Wandelanleihe von etwa zwei Milliarden Dollar angeboten, teilte Ford mit. Der Hersteller erwägt zudem den Verkauf eigener Aktien in Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar. Die Anleihe kann noch um bis zu 300 Millionen Dollar aufgestockt werden. Sie läuft bis 2016 und kann letztlich in Ford-Aktien, Bargeld oder eine Kombination davon getauscht werden.

Einem Teil seiner Gläubiger bietet Ford zudem eine Umschuldung zu verbesserten Konditionen an: Die Fälligkeit eines Kredits soll von 2011 auf 2013 verlängert werden. Dafür ist der Autobauer bereit, höhere Zinsen und Gebühren zu zahlen.

Belegschaft lehnt Sparrunde ab

Ein Klares Nein der US-Belegschaft von Ford kommt hingegen zu weiteren Einschnitten: Die Beschäftigten brüskierten ihre eigene Gewerkschaft UAW und votierten mit großer Mehrheit gegen eine mit der Ford-Spitze vor fast drei Wochen vorläufig vereinbarte neue Sparrunde.

Die Ablehnung hatte sich in den vergangenen Tagen schon als sicher abgezeichnet. Am Ende hätten je nach Berufsgruppe bis zu 75 % gegen das Abkommen gestimmt, räumte die Gewerkschaft am Montag ihre heftige Niederlage in den eigenen Reihen offiziell ein.

Durch die weitere Sparrunde wollte Ford bei den Arbeitskosten mit den Wettbewerbern gleichziehen - etwa durch das Einfrieren von Einstiegslöhnen. Die Konkurrenten hatten die Zugeständnisse der Belegschaft in ihren Insolvenzverfahren erzwungen.

Der für die Verhandlungen zuständige Ford-Vizepräsident Joe Hinrichs zeigte sich enttäuscht. Der Konzern werde mit der UAW nun die nächsten Schritte diskutieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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