Der börsenotierte oberösterreichische Motorradhersteller KTM Power Sports beendet die Anfang Mai eingeführte Kurzarbeit früher als geplant. Der weltweite Händler-Lagerstand sei schneller als erwartet abgebaut worden, zudem liege für den Herbst eine gute Auftragslage vor, begründete das Unternehmen den Schritt in einer Presseaussendung.
Demnach startet die Produktion am 14. September wieder in vollem Umfang, 733 Mitarbeiter kehren dadurch um eineinhalb Monate früher als geplant zur Normalarbeitszeit zurück.
Erneut Verluste
KTM brauste wie berichtet im dritten Quartal 2008/09 (März bis Ende Mai) noch tiefer in die Verlustzone. Zu den bereits 44,5 Mio. Euro Minus in den ersten beiden Vierteljahren kamen nochmals 22,3 Mio. Euro hinzu. Damit kletterte der Nettoverlust in den neun Monaten auf 66,8 Mio. Euro, nach noch 1,4 Mio. Nettogewinn im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Umsatzerlöse von KTM Power Sports verringerten sich im dritten Quartal von 154,7 auf 120,6 Mio. Euro sowie in den neun Monaten zusammen von 442,7 auf 343,5 Mio. Das EBIT (Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit), das in neun Monaten im Vorjahr noch positive 7,7 Mio. Euro betragen hatte, drehte auf minus 23,8 Mio. vor Restrukturierungsaufwendungen bzw. auf -56,8 Mio. nach diesen Aufwendungen.
Für das Gesamtjahr 2008/09 (per Ende August) erwartet KTM rund 20 Prozent Umsatzrückgang. In den ersten neun Monaten waren es minus 22,4 Prozent. Die vor allem in den ersten zwei Geschäftsquartalen stark angestiegenen Lagerstände würden durch die Kurzarbeit auf ein dem Marktumfeld angepasstes Niveau reduziert, hieß es.
Wie im Juni bekanntwurde, greift das Land Oberösterreich KTM mit einer Haftung in Höhe von 33,6 Mio. Euro unter die Arme. Der Motorradproduzent hat wie berichtet einen Finanzbedarf in der Gesamthöhe von 90 Mio. Euro. 42 Mio. beziehen sich auf Lombarddarlehen an die Holding KTM Power Sports AG, für 80 Prozent bzw. 33,6 Mio. haftet das Land. Bei den restlichen 48 Mio. Euro handelt es sich um Kredite an die Tochter KTM Sportmotorcycle AG. Die Garantielaufzeit für die Landeshaftung beträgt fünfeinhalb Jahre, das Haftungsentgelt 4,25 Prozent.