Die Kilometeranzahl der mit privaten Pkw zurückgelegten Fahrten ist in Vorarlberg rückläufig. Seit 2006 ist die gefahrene Kilometeranzahl um rund 100 Mio. auf 1,9 Mrd. gesunken, erklärte Bettina Urbanek vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bei der Überreichung des VCÖ-Mobilitätspreises. Die Mobilitätsentwicklung im Land sei gut, betonte Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Seitens des Illwerke/VKW-Konzerns zeigte man sich mit der Entwicklung des Elektromobilitätsprojekts "Vlotte" sehr zufrieden.
Im vergangenen Jahr war ein Pkw in Vorarlberg im Durchschnitt 12.180 km unterwegs, das sind laut VCÖ um 728 km weniger als noch 2006. Die individuelle Mobilität leide darunter aber nicht: Inzwischen fahren jeden Tag 33.000 Personen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, weitere 28.000 nutzen Bus oder Bahn mehrmals pro Woche. Damit sind 20 % der Vorarlberger Bevölkerung regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.
Auf noch bessere Werte kommt der Radverkehr (109.000 Menschen bzw. 36 % der Bevölkerung), während 72 % der Vorarlberger das Auto regelmäßig nutzen. 79 % der Leute in Vorarlberg legen freilich einen Teil ihrer Wege (mindestens 250 m) zu Fuß zurück. Vorarlbergs Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (V) zeigte sich optimistisch, dass der Pkw-Anteil am Werktagsverkehr in Vorarlberg bis 2015 um 6 % gesenkt werden kann, und zwar zugunsten des Radverkehrs (plus 3 %), des öffentlichen Verkehrs (plus 2 %) und des Anteils der Pkw-Mitfahrer (plus 1 %).
Urbanek erklärte, dass auch immer stärker einzelne Verkehrsmittel miteinander verknüpft würden. "Dem Trend zu mehr Multimodalität in der Mobilität müssen auch Politik und Verkehrsplanung nachkommen", forderte Urbanek ein Gesamtverkehrskonzept für Österreich. Den VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg 2009 bekam der Bahnhof Dornbirn als Mobilitätsdrehscheibe und multimodaler Verkehrsknotenpunkt zugesprochen.
Positive Bilanz für Projekte "Vlotte"
Die beiden Illwerke/VKW-Vorstände Ludwig Summer und Christof Germann zeigten sich mit dem Verlauf des Elektromobilitätsprojekts "Vlotte", das zu Jahresbeginn in Vorarlberg gestartet wurde, sehr zufrieden. Man werde das gesetzte Ziel erreichen, bis Jahresende 100 Elektroautos auf Vorarlbergs Straßen zu haben, sagte Germann. Im kommenden Jahr werde man sich erneut an einer Ausschreibung des Klima- und Energiefonds beteiligen.
Summer hielt die vom Land Vorarlberg vorgegebene Vision, bis 2050 energieautonom zu werden, für realisierbar. Ein vollständiger Umstieg von Benzin- auf Elektromobile würde zwar einen Strom-Mehrverbrauch von 500 GWh bedeuten, "wir halten aber bei der Wasserkraft ein Ausbauvolumen in diesem Ausmaß für realistisch", so Summer.