Zulieferer Grammer streicht noch mehr Stellen

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Nach dem Wegfall von rund 2.200 Stellen plant der angeschlagene deutsche Auto- und Nutzfahrzeugzulieferer Grammer erneut Jobkürzungen.

In der Sitzfertigung für Land- und Baumaschinen werde mit dem Betriebsrat über weiteren Personalabbau verhandelt, sagte Finanzchef Alois Ponnath der Nachrichtenagentur Reuters. Zu erwarten sei eine ähnliche Größenordnung wie im Frühjahr.

Damals wurde in der Region Amberg knapp 200 Beschäftigten gekündigt. In der Oberpfalz produziert Grammer den Großteil der Sitze für Traktoren oder Bagger für den europäischen Markt. Zum Halbjahr beschäftigte der Konzern weltweit noch 7.300 Menschen.

Im sogenannten Offroad-Sektor sei die Krise erst mit Verspätung angekommen, sagte Ponnath. Bis zu einer Erholung dauere es zwei bis drei Jahre. Im krisengeschüttelten Kernsegment Auto sei mittlerweile der Boden erreicht. "Wir sind zuversichtlich, dass wir aus dem Tal der Tränen raus sind." Das Geschäft mit Bahnsitzen wird in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert, um so leichter bei internationalen Großprojekten kooperieren zu können.

Nach den roten Zahlen im Halbjahr werde der Konzern auch das dritte Quartal mit einem Verlust abschließen, sagte Ponnath, ohne konkret werden zu wollen. Im Gesamtjahr werde Grammer operativ ebenfalls rote Zahlen schreiben, bekräftigte er. Beim Umsatz erwartete er einen Rückgang auf "knapp 700 Mio. Euro" nach einer guten Milliarde im Jahr zuvor.

Gegen Jahresende sollen die Erlöse leicht ansteigen - dank neuer Automodelle, für die Grammer Kopfstützen, Armlehnen oder Mittelkonsolen liefert. 2010 werde der Umsatz deutlich steigen. Beim operativen Ergebnis seien schwarze Zahlen angestrebt, kündigte der Finanzchef an. Die Sparmaßnahmen zahlten sich dann voll aus.

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