Autoexperte: Lage bei GM ist beunruhigend

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Der überraschende Abgang von GM-Chef Fritz Henderson ist nach Meinung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer ein Zeichen für den fragwürdigen Zustand des Opel-Mutterkonzerns. "Der Rauswurf von Fritz Henderson ist nicht überraschend, sondern war eigentlich nur eine Frage der Zeit", so Dudenhöffer. Überraschend sei eher, dass GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre auch nach 4 Monaten noch keinen neuen Vorstandschef und keine neue Manager-Riege vorweisen könne.

"Das ist sicher nicht das beste Zeichen für den Zustand von GM", sagte der Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. Whitacre übernimmt nun nach Angaben von GM selbst für eine Übergangszeit die Führung des mit staatlicher Milliardenhilfe aus der Insolvenz gekommenen Konzerns. Die Suche nach einem endgültigen Nachfolger laufe aber bereits, sagte ein GM-Sprecher.

Seit längerer Zeit sei der Verwaltungsratsvorsitzende Whitacre der starke Mann bei dem Opel-Mutterkonzern, sagte Dudenhöffer. Whitacre, der frühere Vorstandsvorsitzende der Telefongesellschaft AT&T, habe aber keine Erfahrung im Automobilgeschäft. "Seine Welt ist Telekommunikation und Restrukturierung." Seit einigen Monaten sei Whitacre wohl auf der Suche nach einem Henderson-Nachfolger - aber offenbar ohne Erfolg.

"Für GM und Opel ist das alles andere als beruhigend. Die GM- und die Opel-Strategie der Zukunft bleibt damit mit großen Unsicherheiten belastet." Whitacre scheinen die Manager zu fehlen, die den Umbau bewerkstelligen sollen, sagte der Autoexperte. "Damit werden auch für Opel die Risiken eher größer als kleiner."

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