Skandal in Island

Banken hinterzogen halbe Milliarde Euro

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Die isländischen Banken haben vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems auf der Nordatlantikinsel im Herbst 2008 mehr als eine halbe Milliarde Euro an Steuern hinterzogen. Das ist das Ergebnis eines im Auftrag der isländischen Regierung erstellten, am Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht.

In dem Report wird die Summe der hinzerzogenen Steuern auf 100 Milliarden Isländischen Kronen geschätzt und umgerechnet mit 580 Mio. Euro. beziffert. Im Zuge der Ermittlungen wurden sowohl Manager, Angestellte als auch Großkunden der vor eineinhalb Jahren in einer Not-Aktion verstaatlichten Banken interviewt. Derivaten-Handel, Aktiendeals, Buchhaltung und internationale Verträge vor allem der drei ehemaligen Großbanken Kaupthing, Landsbanki und Glitnir wurden unter die Lupe genommen.

Finanzminister Steingrimur Sigfusson sagte am Freitag gegenüber dem isländischen Rundfunk, einige Fälle würden nun der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Regierung wolle "alles unternehmen" um die ausständigen Steuern einzutreiben. Dabei gelte es "schnell zu handeln". Mit Hilfe eines bereits dem Parlament vorgelegten Gesetzes will die Regierung verstärkte Befugnisse zum Einfrieren von Vermögenswerten erhalten.

Bereits vor einem Jahr war bekannt geworden, dass auf der zu den Britischen Jungferninseln gehörenden Insel Tortola über Hundert auf isländischen Namen angemeldete Scheinfirmen Konten unterhalten. Die norwegisch-französische Korruptionsermittlerin Eva Joly wurde vor einem Jahr von der rot-grünen Regierung in Reykjavik mit der Untersuchung der Hintergründe des Banken-Crashs beauftragt.

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