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Pleiten, Pech und Pannen: Credit Suisse mit Jahresverlust

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Die Credit Suisse ist im vierten Quartal 2021 wegen einer milliardenschweren Wertberichtigung tief in die roten Zahlen gerutscht.

Eine hohe Abschreibung im Schlussquartal hat der Großbank Credit Suisse 2021 einen Jahresverlust eingebrockt. In dem von Pannen und Verlusten geprägten Geschäftsjahr blieb insgesamt ein Minus von fast 1,6 Milliarden Schweizer Franken (1,5 Mrd. Euro), wie die zweitgrößte Bank der Schweiz am Donnerstag in Zürich mitteilte.

Wegen des Zusammenbruchs des US-Hedgefonds Archegos hatte sie bereits im ersten Quartal rote Zahlen eingefahren. Die Aktionäre sollen dennoch wie im Vorjahr eine Dividende von 10 Rappen je Aktie erhalten. Für die Credit-Suisse-Aktie ging es nach Handelsstart um fast drei Prozent abwärts.

Verlust im letzten Quartal

Allein im vierten Quartal verbuchte die Bank einen Verlust von gut zwei Milliarden Franken. Ursache war vor allem eine bereits angekündigte Wertberichtigung über 1,6 Mrd. Franken auf den Firmenwert der im Jahr 2000 übernommenen US-Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette. Hinzu kamen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von 436 Mio. Franken. Andererseits brachten Immobilienverkäufe der Bank einen Gewinn von 224 Mio. ein.

Nachdem die Credit Suisse im ersten Corona-Jahr noch fast 2,7 Mrd. Franken verdient hatte, wurde 2021 für sie zu einem der schwierigsten Jahre ihrer jüngeren Geschichte. Im ersten Quartal musste sie zunächst die Liquidation der Lieferkettenfinanzierungsfonds vermelden, die sie zusammen mit dem inzwischen kollabierten Finanzkonglomerat Greensill aufgelegt hatte. Wenig später brockte der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos der Credit Suisse Milliardenverluste ein. Es folgten hohe Strafzahlungen wegen eines Korruptionsskandals in Mosambik und schließlich die Verstöße des Verwaltungsratspräsidenten Antonio Horta-Osorio gegen Quarantänevorschriften. Im Jänner trat der Manager deshalb zurück.

2021 war "herausforderndes Jahr"

Bankchef Thomas Gottstein bezeichnete 2021 als ein "sehr herausforderndes Jahr" für die Credit Suisse. Bereinigt um die Sonderbelastungen, habe das Institut aber solide Ergebnisse erzielt. Der Fokus liege nun auf der Umsetzung der im November bekannt gegebenen neuen Strategie.

Im Schlussquartal musste die Bank allerdings auch bei den Einnahmen einen deutlichen Rückgang hinnehmen. So lagen die Erträge mit 4,6 Mrd. Franken rund zwölf Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Während die Vermögensverwaltungsbereiche leicht zulegten, ging der Ertrag in der Investmentbank um fast ein Drittel zurück. Damit verfehlte die Bank die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Derweil schoben Kunden der Bank im vierten Quartal netto neue Anlagegelder in Höhe von 1,6 Mrd. Franken zu. Abflüsse gab es vor allem in der Vermögensverwaltung in Asien, während Credit Suisse in der übrigen Vermögensverwaltung und im Fondsgeschäft Zuflüsse verzeichnete. Die verwalteten Vermögen lagen zum Jahresende bei 1,6 Billionen Franken - und damit 7 Prozent höher als Ende 2020.

Unterdessen sieht das Management 2022 als "Jahr des Übergangs" an. Die Maßnahmen der neuen Strategie kämen größtenteils erst ab 2023 zum Tragen. Im laufenden Jahr fielen zunächst Umbaukosten und ein höherer Vergütungsaufwand an, hieß es.

Zum Start ins neue Jahr verzeichnet die Credit Suisse den Angaben zufolge eine geringere Geschäftsaktivität der Kunden im Vergleich zum hohen Niveau von 2021. Allerdings gebe es inzwischen "erste Anzeichen einer verbesserten Geschäftsdynamik". Dazu gehörten Netto-Neugeldzuflüsse im Vermögensverwaltungsgeschäft.

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