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OeKB verdiente im Vorjahr prächtig

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Die staatliche Kontrollbank (OeKB) hat im Vorjahr gute Geschäfte gemacht.

Dazu haben die Bank selber wie auch ihre Töchter beigetragen, sagten die Vorstände Angelika Sommer-Hemetsberger und Helmut Bernkopf im Gespräch mit der APA. Auch das zweite Coronajahr konnte die staatliche Institution mit zentralen Aufgaben bei der Absicherung von Exporten, der Abwicklung von Kapitalmarktgeschäften und der Tourismusfinanzierung nicht bremsen.

Die Gruppe wies unterm Strich 78,5 Mio. Euro Gewinn aus, um fast 30 Mio. Euro mehr als im Jahr davor. Das hatte aber zu einem guten Teil mit der Auflösung von Pensionsreserven zu tun, die aufgrund steigender Zinsen möglich wurde. Ohne "versicherungsmathematische Effekte" hätte es aber auch noch 65,5 Mio. Euro Gewinn gegeben. Das ist mehr als vor der Coronakrise (2019: 51,4 Mio. Euro) und deutlich mehr als 2020 (47,7 Mio. Euro).

Im Kerngeschäft, der Übernahme von Exporthaftungen im Auftrag der Republik, gab es 2021 rund 4 Mrd. Euro Haftungsumsatz so Bernkopf. Dieses Neugeschäft ist zuletzt etwas zurückgegangen, aber die Republik nahm auch 2021 trotz Coronakrise mehr Geld aus den Haftungsentgelten ein, als sie für Schäden zahlen musste. 170 Mio. Euro betrug der Überschuss für den Finanzminister. Auch in den Jahren davor hatte es regelmäßig vergleichbar hohe Überschüsse gegeben, angesichts des Kriegs in Russland könnte sich das in den kommenden Jahren aber "verschieben", so Bernkopf. Ende 2021 hafteten in Summe 28,3 Mrd. Euro aus, wobei die OeKB bis zu 40 Mrd. Euro an Haftungen übernehmen dürfte. Solange die Wirtschaft wächst, wird wohl auch das Geschäft der OeKB zulegen.

Weniger bekannt in der Öffentlichkeit wickelt die OeKB auch einige für den Kapitalmarkt relevante Vorgänge ab. Dazu gehört etwa die Auktion von Bundesanleihen und anderen Titeln, über die die Republik Geld aufnimmt. Die 100-Prozent-Tochter OeKB CSD (Central Security Depository), früher Wertpapiersammelbank, lagert an Börsen gehandelte Wertpapiere wie Aktien österreichischer Firmen. Seit Februar 2021 gibt es auch digitale Sammelurkunden für manche Wertpapiere, das reduziert ein wenig das in der CSD gelagerte Papiervolumen im Tresor.

Zur Hälfte Joint Venture

Die CCP.A (Central Counterparty Austria), ein 50:50 Joint Venture mit der Wiener Börse, wickelt als "zentrale Gegenpartei" alle Börsengeschäfte und seit November 2021 auch den Handel am Strom-Spotmarkt der Energiebörse EXA ab.

Dazu kommt noch die Kreditversicherungstochter Acredia, die Marktrisiken abdeckt und an der die OeKB 51 Prozent und deutsche Allianz Trade 49 Prozent halten. Der Kreditversicherer Allianz Trade hieß bis Ende März noch Euler Hermes. Auch diese Tochter "hat uns als Eigentümer Freude gemacht", so Sommer-Hemetsberger. Die Insolvenzen seien bisher nicht gekommen und auch heuer kommen sie "langsamer" als befürchtet. Bisher gehen die Wirtschaftsprognose noch von einem deutlichen Wachstum aus, ein "Tsunami" bei Insolvenzen bahne sich nicht an.

Die Entwicklungsbank OeEB ist die auf kommerzielle Projektentwicklung in Entwicklungsländern spezialisierte 100-Prozent-Tochter der OeKB. Ihr kamen unter anderem die Erlöse der zweiten "Nachhaltigkeits-"Anleihe der OeKB zugute. Heuer soll die dritte Nachhaltigkeitsanleihe folgen, kündigte Sommer-Hemetsberger an.

Freude bereitete der OeKB auch ihre Tochter Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), an der sie 68,75 Prozent hält. Die Verschuldung der Branche sei relativ stabil geblieben, so Bernkopf. Die Betriebe hatten ganz tolles Sommergeschäft, die Probleme im Winter wurden gut kompensiert. Zwar sei noch vieles offen, aber man rechne auch mit einem guten Sommer 2022.

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