Der bayerische Sparkassenpräsident Naser tritt mit Wirkung zum 31. Jänner 2010 zurück. Naser war im Zuge des Milliardendebakels der Bayerischen Landesbank unter Druck geraten. Als BayernLB-Verwaltungsrat hatte er dem Kauf der Hypo Group Alpe Adria zugestimmt, die zuletzt kurz vor dem Zusammenbruch stand. Den bayerischen Sparkassen und dem Freistaat drohen neue hohe Belastungen durch die BayernLB.
Wegen des Desasters der BayernLB mit der maroden Kärntner Hypo Group Alpe Adria war Naser in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten. Er saß 2007 im Verwaltungsrat der BayernLB, als diese die HGAA kaufte. Naser hatte damals von einem "genialen Schachzug" der BayernLB gesprochen.
Die Sparkassen waren bis vor einem Jahr zu 50 % an der Landesbank beteiligt. Laut den Berichten soll es keine Millionen-Abfindung für Naser, sondern eine Ruhestandsregelung geben. Nasers Vertrag wäre demnach eigentlich noch bis 2015 gelaufen, in dieser Zeit hätte er Anspruch auf insgesamt rund 3 Mio. Euro Verdienst gehabt.
Die Sparkassen in Bayern müssen sich auf massive Belastungen durch das Milliardendebakel bei der BayernLB einstellen. Wegen der Auflagen der EU-Kommission für die Beihilfen an die BayernLB wird es zunehmend wahrscheinlicher, die stillen Einlagen und Genussscheine an den Verlusten zu beteiligen.
Insgesamt geht es um ein Volumen der stillen Einlagen von fast 5 Mrd. Euro, von denen 3 Mrd. Euro der Freistaat Bayern hält und die übrigen zum Großteil die Sparkassen. Auf diese Einlagen müssten sie bei einer Verlustbeteiligung Abschreibungen vornehmen.
Mit einem Verlust von 3,7 Mio. Euro gab die BayernLB vergangene Woche ihre Mehrheitsbeteiligung an der HGAA zum symbolischen Preis von einem Euro komplett an die Republik Österreich ab. Zudem wurde am Mittwoch bekannt, dass den bayerischen Sparkassen und dem Freistaat neue hohe Belastungen durch die BayernLB drohen.