Die italienische Regierung rechnet mit dem Abbau von bis zu fast einem Fünftel der 14.000 Arbeitsplätze bei Alitalia bei einem Einstieg der arabischen Fluggesellschaft Etihad. "Meines Wissens nach wird über den Wegfall von 2.400 bis 2.500 Stellen gesprochen", sagte Arbeitsminister Giuliano Poletti am Dienstag in Mailand. Die Verhandlungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen.
Sein Ministerium werde sich daran beteiligen, weil staatliche Maßnahmen notwendig sein könnten, um die Folgen der Stellenstreichungen abzufedern, ergänzte Poletti.
Die Verhandlungen über die Jobkürzungen sollen unter der Regie des Verkehrsministeriums geführt werden, berichtete der Minister. Am Freitag tagt der Alitalia-Aufsichtsrat, um Etihads Einstiegsplan zu überprüfen. Demnach soll die arabische Airline eine 49-prozentige Beteiligung an Alitalia übernehmen und dafür circa 600 Mio. Euro ausgeben.
"Die Katastrophe eines Zusammenbruchs der Alitalia ist abgewendet worden, jetzt hoffen wir auf Entwicklung", kommentierte der Chef des Gewerkschaftsverbands CISL, Raffaele Bonanni.
Der Staat hatte die chronisch defizitäre Alitalia im vergangenen Jahr mit 500 Mio. Euro gerettet. Ohne einen finanzstarken Partner droht der Airline aber erneut das Aus. Die Einsparungen und die hohen Schulden Alitalias galten bisher als die größten Hindernisse einer Einigung.