Krisenopfer

Bene rechnet auch für 2010/11 mit Verlust

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Der Büromöbelhersteller ist von der Wirtschaftskrise hart getroffen worden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 fuhr das Unternehmen einen Verlust von 17,2 Mio. Euro ein, nachdem es im Jahr davor noch einen Gewinn von 4,7 Mio. Euro schreiben konnte. Dividende für die Aktionäre wird es keine geben.

Auch für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 geht das Management von roten Zahlen aus: Weil nicht eingeschätzt werden könne, wann und in welchem Umfang ein wirtschaftlicher Aufschwung zu erwarten sei, erwarte der Vorstand auch für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 ein negatives Ergebnis.

Der Verlust sei sowohl durch die starken Umsatzrückgänge als auch durch die Investitionstätigkeit der Vorjahre bzw. den Aufbau eines flächendeckenden eigenen Vertriebs zustandegekommen, heißt es weiter. Der Umsatz brach um ein Drittel auf 179,3 (265,3) Mio. Euro ein, operativ erreichte der Verlust 14 Mio. Euro nach einem EBIT-Gewinn von 11,4 Mio. Euro zuvor.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und des Umsatz- und Ergebnisrückgangs verfüge Bene über eine starke Finanzstruktur, betont das Unternehmen. Mittelfristig sieht es als Spätzykliker und aufgrund bestehender Kapazitäten großes organisches Wachstumspotenzial.

Massive Einsparungen im 1. Quartal
Um der negativen Entwicklung gegenzusteuern, hat Bene im 1. Quartal 2009 mit massiven Einsparungen begonnen, so wurde der Mitarbeiterstand um 17,8 % oder 270 Personen reduziert. Die Bilanzsumme lag u.a. dank einer im April 2009 begebenen Unternehmensanleihe mit 161,7 Mio. Euro um 11,1 % über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Zum Bilanzstichtag am 31. Oktober 2010 beschäftigte die Gruppe nur mehr 1.248 Mitarbeiter, davon 863 in Österreich. Zur Senkung der Personalkosten wurde im Juli ein Teilzeitmodell für alle Angestellten in Österreich implementiert.

In Österreich ging der Umsatz um 30,3 % auf 53,5 Mio. Euro zurück, in Deutschland um 27,7 % auf 50,9 (70,5) Mio. Euro. In Großbritannien musste Bene, bedingt durch das anhaltend schwache Investitionsklima, ebenfalls einen Rückgang von 26,5 % auf 15,8 (21,5) Mio. Euro hinnehmen. In Russland konnte der positive Trend der Vorjahre nicht fortgesetzt werden, der Umsatz schrumpfte um 40,6 % auf 23,6 (39,8) Mio. Euro.

2009 ging es nicht nur Bene schlecht. Wie eine Marktanalyse von Kreutzer Fischer & Partner zeigt, brach der österreichische Büromöbelmarkt um ein Viertel ein. Die Nachfrage ging um 19 % zurück, der Durchschnittspreis reduzierte sich um 5,1 %. Verantwortlich für die negative Entwicklung seien massive Kürzungen bei den Unternehmensinvestitionen, von der die Büromöbelbranche besonders hart getroffen werde, so KF&P. 2009 werden in Österreich insgesamt 219 Mio. Euro mit Büromöbeln umgesetzt.

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