»Hausarbeiter« bringen Knast-Kantinenessen
Wien. René Benko ist tief gefallen. Als am Donnerstagmorgen für den Tiroler Pleitier die Handschellen klickten, begann eine neue Zeitrechnung. Seit Freitag ist er in U-Haft, für mindestens zwei Wochen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Das ist sein Knast-Alltag: Derzeit sitzt er in einer videoüberwachten Einzelzelle, sollten in der überbelegten Justizanstalt Josefstadt weitere "Neuzugänge" dazukommen, droht dem Immo-Spekulanten eine Verlegung in eine Mehrbett-Zelle.
Essen. Auch beim Essen muss sich der 47-Jährige umgewöhnen. Statt Luxus gibt es Tagwache um 6 Uhr Früh. Hausarbeiter bringen dann das Frühstück und das Mittagessen aus der Gefängniskantine direkt zu seiner Zellentür.
Gefängnis-Arbeit. Hausarbeiter sind andere Häftlinge, die in der Justizanstalt mitarbeiten - um beschäftigt zu sein oder auch, um sich etwas dazuzuverdienen. Für Benko, der in U-Haft sitzt, gibt es keine Verpf lichtung, im Gefängnis zu arbeiten. Nach einer Weile können U-Häftlinge aber auch freiwillig eine Arbeit in der Justizanstalt annehmen, heißt es aus Justizkreisen. Besuch erhält Benko nur, wenn es der Staatsanwalt erlaubt.
Milliarden-Spielzeuge. Was für einen krassen Kontrast das Knast-Leben zu Benkos früherem Luxus-Lebensstil bietet, zeigt eine Vermögensliste von 2023. Demnach hatten Benko-Stiftungen eine Villa in Innsbruck-Igls (Wert 63 Mio. Euro), ein Chalet in Lech am Arlberg -ebenfalls Millionen wert - und eine Penthouse-Wohnung in Wien. Auf jeden Fall alles geräumiger als die jetzige 9-Quadratmeter-Zelle.