Kaum jemand repräsentierte die Formel -1 so viele Jahre wie der mittlerweile pensionierte Chef der Königsklasse. Der frischgebackene Vater feiert am Mittwoch seinen 90. Geburtstag.
Seit er 2017 den Chefsessel der Formel 1 an Chase Carey übergab, ließ er sich nicht mehr oft im Rennstall blicken. Privat sorgte er dennoch für einige Schlagzeilen. So wurde er erst vergangenen Juli im Alter von 89 Jahren zum vierten Mal Vater. Aber auch durch Skandale, wie die erst kürzlich getätigten Aussagen im Zuge der Rassismus–Debatte, gerät Ecclestone immer wieder in die Schlagzeilen.
Fit trotz Rückzug
Ecclestone, der nur knapp 1,60m groß ist, wuchs in ärmlichen Verhältnissen im Londoner Bezirk Bexley auf. Nachdem er mit 16 Jahren die Schule abbrach, begann er bei den örtlichen Stadtwerken zu arbeiten und kämpfte sich bis an die Spitze der Formel 1. Trotz seiner stolzen 90 Jahre fühlt sich Bernie Ecclestone fit wie nie zuvor. Dies mag wohl auch daran liegen, dass er sich vor vier Jahren, nach knapp vier Jahrzehnten an der Spitze, gänzlich aus dem Formel 1-Rennzirkus verabschiedet hat und seitdem relativ zurückgezogen lebt. Anfänglich wollte es keiner so wirklich glauben, doch der langjährige Sportchef ließ sich bei Rennen der höchsten Autosportklasse tatsächlich kaum mehr blicken und hielt sich beinahe gänzlich aus den Entscheidungen der Formel 1 raus.
Zeit für Familie
Grund für seinen Rückzug aus der Königsklasse war wohl auch die Familienplanung. Seit 2012 ist er glücklich in dritter Ehe mit der 46 Jahre jüngeren Brasilianerin Fabiana Flosi verheiratet. Im vergangenen Juli bereicherten sie ihre Ehe mit der Geburt ihres Sohnes Ace (deutsch: Ass). Ecclestone ist damit zum vierten Mal Vater geworden und verriet in einem Interview, dass er mit der Familienplanung noch lange nicht fertig sei. Er ist wohl auf den Geschmack gekommen und könnte sich durchaus vorstellen, dass Ace noch einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekommt.
Skandalumwobene Karriere
Ecclestones gesamte Karriere war geprägt von Machtkämpfen. In einem Interview sagte er einmal: „Wir sind nicht so etwas wie die Mafia, wir sind die Mafia.“ Vor sechs Jahren musste sich der damalige Formel 1-Boss dann in einem aufsehenerregenden Betrugsprozess vor dem Münchner Landgericht verantworten. Der spektakuläre Prozess wurde nach einer Rekordzahlung Ecclestones, von rund 100 Millionen Dollar, eingestellt. Doch auch nach seinem Karriereende sorgte der Brite immer wieder für Kritik. Zuletzt legte er sich im Zuge der „Black-Lives-Matter“-Debatte mit dem sechsfachen Weltmeister Lewis Hamilton an. Nachdem Ecclestone behauptete, dass schwarze Menschen in vielen Fällen rassistischer wären als weiße, bezeichnete Hamilton den ehemaligen Chef als ungebildet und ignorant. Darauf konterte Ecclestone, dass er nicht gegen schwarze Menschen sei, sie sollten sich lediglich um sich selbst kümmern.
Trotz all dieser Skandale wünschen wir der lebenden Legende, Bernie Ecclestone, alles Gute und weiterhin viel Gesundheit zum 90. Geburtstag!