Wiener Firma dürfte zusperren

Biotechfirma Avir Green zahlungsunfähig

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KSV: Konkurseröffnung steht bevor - 4,8 Mio. Euro Schulden.

Wieder eine Pleite in der Pharmabranche: Das Wiener Biotechnologiefirma Avir Green Hills Biotechnology Research Development Trade AG ist zahlungsunfähig und hat am Montag am Handelsgericht (HG) Wien die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt. Das 2002 gegründete Unternehmen hat an der Entwicklung eines Grippeimpfstoffs in Form eines Nasensprays gearbeitet. Das Mittel wurde schon an 250 Probanden getestet (klinische Phase II). Avir Green hätte noch mehr frisches Geld gebraucht, Gespräche mit potenziellen Investoren sind jedoch gescheitert. Insgesamt hat das Unternehmen Schulden in Höhe von 4,8 Mio. Euro angehäuft.

Nach Einschätzung des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 wird das Handelsgericht rasch den Konkurs über die Avir Green eröffnen. Laut Insolvenzantrag sehe die Wiener Firma nämlich derzeit keine Möglichkeit der Fortführung und stimme bereits der Schließung des Unternehmens zu, wie es in einer KSV-Aussendung vom Montag hieß. Noch bestünde auch die Möglichkeit, dass sich Avir Green "in letzter Sekunde" mit Investoren einigt, um die Voraussetzung für einen Sanierungsplan zu schaffen; das sei aber umwahrscheinlich, sagte KSV-Experte Christoph Vavrik.

Bereits seit Herbst 2011 war Avir Green auf der Suche nach Geldgebern. Teils habe der Finanzbedarf über Wandelanleihen gedeckt werden können. "In den letzten Wochen hat sich jedoch ein weiterer Finanzbedarf ergeben, insbesondere um eine positive Fortführungsprognose darstellen zu können", so der KSV.

Betroffen sind 27 Dienstnehmer und darüber hinaus 100 Gläubiger.

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