BIP-Jahresrate stieg auf 1,8 % - 2016 legte BIP real um 1,5 % zu
Österreichs Wirtschaft hat zu Jahresende das recht hohe Wachstumstempo beibehalten. Wie im 3. Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal auch von Oktober bis Dezember real um 0,5 Prozent zu, im Jahresabstand beschleunigte sich das Plus sogar von 1,3 auf 1,8 Prozent. Im Gesamtjahr 2016 wuchs das BIP um 1,5 Prozent, so das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Dienstag.
Erneut wurde das Wachstum gestützt durch eine starke Konsumnachfrage sowie eine Ausweitung der Investitionen, während der Außenbeitrag das Ergebnis minderte, wie das Wifo zu seiner Schnellschätzung zum Quartals-BIP erklärte. Deutlich beschleunigt hat sich demnach zuletzt die Industriekonjunktur.
Für das 3. Quartal hat das Wifo die Wachstumsrate nachträglich auf 0,5 Prozent hinaufgesetzt, Ende November war man noch von 0,4 Prozent ausgegangen - nach 0,3 Prozent Plus im 2. und 0,4 Prozent im 1. Vierteljahr. Anders als nach der von den heimischen Ökonomen präferierten Trend-Konjunktur-Komponente wuchs das BIP im Schlussquartal gemäß den Eurostat-Vorgaben (saison- und arbeitstagbereinigt) sogar um 0,6 Prozent (nach 0,5 Prozent im 3. und 0,1 Prozent im 2. Quartal), nach dieser Rechnung ebenso stark wie zuletzt im 1. Quartal 2016.
Im 4. Quartal blieb die konjunkturelle Dynamik des Privatkonsums weiter stark, die privaten Konsumausgaben (inklusive privater Organisationen ohne Erwerbszweck) stiegen um 0,5 Prozent. Der öffentliche Konsum wuchs mit 0,3 Prozent etwas schwächer.
Auch die Bruttoanlageinvestitionen wurden laut Wifo ausgeweitet, wenngleich sich die Dynamik im Jahresverlauf abschwächte. Heimische Firmen investierten erneut mehr in Ausrüstungsinvestitionen, während die Nachfrage nach Bauten rückläufig war.
Nach einer leichten Abschwächung im 3. Quartal verbesserte sich die Exportdynamik den Experten zufolge zuletzt wieder etwas. Da das Wachstum der Exporte (+0,4 Prozent) jedoch abermals unter jenem der Importe (+0,5 Prozent) lag, lieferte der Außenhandel erneut keinen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum.
Die Industriekonjunktur gewann in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt. Die Dynamik in der Sachgütererzeugung beschleunigte sich laut Wifo im Schlussquartal, wobei die Wertschöpfung um 0,8 Prozent zulegte. Ebenso unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,4 Prozent ausgeweitet, in Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent. In der Bauwirtschaft verlief die Entwicklung gegenüber dem 3. Quartal hingegen schwach, die Wertschöpfung sank im 4. Quartal um 0,1 Prozent.
Für 28. Februar hat das Wifo das Update zum BIP im 4. Quartal geplant - dann liegen auch die Berechnungen der Statistik Austria für die heimische Konjunktur im abgelaufenen Jahr vor. Die Frühjahrsprognose wollen Wifo und das Institut für Höhere Studien (IHS) am 24. März vorlegen.