Nach zwei Quartalsverlusten ist BMW die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelungen. Von April bis Juni machte der Münchner Autobauer 121 Mio. Euro Gewinn. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das allerdings einen Ergebnisrückgang um 76,1 Prozent. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 10,9 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal waren es noch 14,5 Mrd. Euro.
Es gebe erste Anzeichen, die auf eine Verbesserung der Konjunktur im zweiten Halbjahr hindeuteten, eine dauerhafte konjunkturelle Erholung sei derzeit aber noch nicht abzusehen. BMW bleibe vorsichtig, sagte Konzernchef Norbert Reithofer. "Die Unsicherheit ist nach wie vor sehr hoch. Selbst die Experten sind alles andere als einig. Deshalb geben wir keine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2009. Wir fahren weiter auf Sicht."
In der zweiten Jahreshälfte erwartet der BMW einen Aufwärtstrend bei den Auslieferungen. Diese waren im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise stark eingebrochen. Im ersten Halbjahr sackte der Absatz bei BMW um 19,5 Prozent ab. Zuletzt hatte sich der Rückgang aber verlangsamt. Für den Juli erwartet Reithofer nach ersten Informationen ein Absatzminus von rund 13 Prozent.
Der Einbruch auf dem Premiummarkt in Folge von Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hatte BMW Ende 2008 voll erwischt. Im vierten Quartal machte der Konzern 960 Mio. Euro Verlust, im ersten Quartal 2009 fuhr er noch ein Minus von 152 Mio. Euro ein.
Nachhaltigkeit als Kernthema
Für die Zukunft setzt Reithofer auf das Thema Nachhaltigkeit. Nur wer die Fragen in diesem Bereich beantworten könne, werde dauerhaft auf dem Markt bestehen, sagte er. Baustein dieser Strategie soll auch das von BMW angekündigte "Megacity Vehicle" sein. Es werde in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts als Elektrofahrzeug auf den Markt kommen, sagte Reithofer. Das Stadtfahrzeug soll als Unter-Marke von BMW angeboten werden. Man könne sich das ähnlich wie mit der sportlichen Unter-Marke BMW-M vorstellen, sagte Reithofer - nur eben am anderen Ende der Skala.
Ende des zweiten Quartals beschäftigte BMW 98.261 Mitarbeiter, ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen rund 1.800 Stellen abgebaut. Dies sei durch Altersteilzeit, natürliche Fluktuation und freiwillige Auflösungsverträge geschehen, sagte Reithofer. Auch künftig werde BMW den Jobabbau mit diesen Mitteln fortsetzen. Zuletzt waren bei BMW 12.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Langfristig will BMW zudem seine Zusammenarbeit mit PSA Peugeot Citroen ausweiten. Es liefen gute Gespräche, die über die Motorenkooperation hinausgingen, sagte Reithofer. BMW arbeitet mit Peugeot unter anderem bei den Motoren für die britische Tochtermarke Mini zusammen. Bei den bis 2015 geplanten neuen Stadtfahrzeugen seien die Franzosen aber nicht im Boot, sagte der BMW-Chef. Diese sollen künftig unter der Kernmarke BMW angeboten werden.