Brau-Union/Heineken steigt bei Ottakringer aus

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Noch bevor nächste Woche der Mineralwasserbetrieb Vöslauer in die Ottakringer Brauerei hineinfusioniert wird, steigt der zweitgrößte Ottakringer-Aktionär - Brau-Union/Heineken - aus dem börsenotierten Wiener Bier-Konzern aus. Das vom ungeliebten Miteigentümer gehaltene Aktienpaket von zuletzt 13,43 Prozent wird von den Ottakringer-Mehrheitseigentümerfamilien aufgegriffen.

Der Ottakringer-Erzkonkurrent Brau-Union war seit mehr als elf Jahren an dem Wiener Braukonzern beteiligt. Dem vom Ottakringer-Vorstand als "Kriegserklärung" gewerteten Einstieg war damals ein familieninterner Streit von Ottakringer-Granden vorangegangen. Aktuell beläuft sich das Aktienpaket von Brau-Union/Heineken auf 13,4 Prozent des Grundkapitals. Zu Börsekursen vom Montag wäre es 17 Millionen Euro wert.

Über den Preis wurde vorerst Stillschweigen vereinbart. Beschleunigt wurde die Trennung vom Vorhaben der Ottakringer, mit Verschmelzung der Wassersparte in den börsenotierte Bierkonzern doppelt so schwer zu werden. Ottakringer und Vöslauer gehören bisher über eine von den Familien Wenckheim und Menz dominierte Familienholding zusammen. Diese Familien-Holding greift auch die frei gewordenen Aktien auf, baut damit ihre Mehrheit noch einmal aus - auf dann rund 92,46 Prozent der Stimmrechte. Der Ausstieg wird per 17. September vollzogen.

Jegliche Verkaufsspekulationen um Ottakringer nach dem jetzt besiegelten Ausstieg vojn Brau-Union/Heineken wies Menz zurück. "Derzeit kein Thema. Wir sind weiter nicht verkäuflich", sagte Menz namens der Eigentümerfamilien zur APA. Die Ottakringer Brauerei hat mehr als 200 Mitarbeiter und setzt rund 80 Mio. Euro um. Sie beschreibt sich als "zweitgrößte Privatbrauerei Österreichs".

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