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Hype um Abnehmspritze sorgt für fette Kurssprünge

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Der Pharmakonzern Novo Nordisk erklimmt mit seinem Diät-Mittel den Börsengipfel.

Verkaufsschlager. Spritze statt mühsamer Diät: Immer mehr Menschen wollen quasi auf einen Stich ihr Übergewicht loswerden und gieren nach der Fett-weg-Spritze des dänischen Konzerns Novo Nordisk. Dessen neues Wundermittel Ozempic bzw. Wegovy ist ein echter Bestseller. Ursprünglich gedacht zur Behandlung von Diabetes und krankhaftem Übergewicht (Body Mass Index ab 30), setzen auch viele, die „nur“ ein bisschen Speck loswerden wollen, auf die Spritze.

US-Promis wie Elon Musk oder etliche Hollywood-Stars haben damit sichtbar abgespeckt. Der Anti-Fett-Stich ist aber längst in der breiten Masse angekommen – was immer wieder für Liefer­engpässe sorgt. Die Nachfrage steigt und steigt. Auch in Österreich war das Medikament vor dem Sommer in den meisten Apotheken ausverkauft.

Hype um Abnehmspritze sorgt für fette Kurssprünge
© APA

Eine Vier-Wochen-Dosis kostet bei uns übrigens rund 200 Euro; in den USA liegt der Listenpreis um ein Vielfaches höher, nämlich bei 1.350 Dollar.

Novo Nordisk teuerstes Unternehmen Europas

Der Hersteller Novo Nordisk ist mit seiner Fett-weg-Spritze jedenfalls dick im Geschäft und verzeichnet Rekordumsätze. Im Vorjahr stiegen die Erlöse um 26 % auf umgerechnet 24 Mrd. Euro, ein Drittel davon entfällt auf die Abnehmspritze.

Während die Kilos der Kunden purzeln, legt der Aktienkurs von Novo Nordisk rasant zu, seit 2020 hat er sich verdreifacht. Allein im August schoss die Novo-Nordisk-Aktie um fast 20 % nach oben. Das dänische Unternehmen krönte sich mit seiner Kursrallye vor wenigen Tagen kurzzeitig sogar zur wertvollsten börsennotierten Firma Europas und zog mit einem Börsenwert von 424 Mrd. Dollar am ewigen Spitzenreiter, dem französischen Luxuskonzern LVMH (u.a. Louis Vuitton), vorbei. Seither liefern sich die beiden eine Kopf-an-Kopf-Jagd: mal ist der eine vorn, mal der andere.
Für heuer erwarten Analysten bei Novo Nor­disk einen weiteren Umsatzsprung auf 32 Mrd. Euro. Auch 2024 soll das starke Wachstum weitergehen. Der dänische Pharmariese arbeitet zudem an weiteren Abnehm-Medikamenten, will künftig auch entsprechende Tabletten (einfacher zu handhaben als Spritzen) auf den Markt bringen.

Der Aktie trauen Experten noch einiges Aufwärtspotenzial zu.

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