Die Immofinanz-Tochter will ins "benachbarte westliche Ausland" expandieren. Man werde voraussichtlich noch in diesem Geschäftsjahr ein großes Portfolio erwerben, kündigte Buwog-Chef Daniel Riedl an. Näheres will man "in einigen Wochen, vielleich in ein, zwei Monaten" berichten.
Die Entwicklung der Buwog - laut Riedl "die berühmteste Wohnbaugesellschaft des Landes" - und ihrer Villacher Schwester ESG seit ihrer Übernahme durch die Immofinanz 2004 sei "eine Erfolgsgeschichte". So würden die Investitionen in Sanierungen und Instandsetzungen im laufenden Geschäftsjahr 43 Mio. Euro erreichen, etwa um die Hälfte mehr als im Jahr der Privatisierung.
Das Neubauvolumen beträgt heuer 135 Mio. Euro (2004: 28,8 Mio. Euro). Die Anzahl der Mitarbeiter sei von 115 auf 207 gestiegen, von denen 140 bei der Buwog beschäftigt seien, 37 bei der ESG in Villach und der Rest bei der Tochter Buwog FM (Facility Management GmbH), die sich um Verwaltungen kümmert. Buwog und ESG haben den Angaben zufolge 300 Mio. Euro Eigenkapital und die Entwicklung sei in allen drei Bereichen positiv. Der Jahresüberschuss von Buwog/ESG stieg im vergangenen Geschäftsjahr (per 30. April 2010) auf 29,9 Mio. Euro (nach 24,4 Mio. Euro).
Heuer rechnet Riedl mit einem Ergebnis "zumindest auf dem Niveau des Vorjahres", einen Bedarf für Wertberichtigungen sieht er nicht. Dazu komme ein außergewöhnlich hoher Vermietungsgrad von rund 99 %; die Leerstände würden auch nicht steigen, ergänzte Co-Geschäftsführer Gerhard Schuster. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2009/2010 soll bei 164 Mio. Euro liegen.
Buwog als "stabilisierendes Gegengewicht zur Immoeast"
Die Fusion von Immofinanz und Immoeast werde keine direkte Auswirkung auf die Buwog/ESG haben, glaubt Riedl. Die Buwog stelle ein Gegengewicht zur Ost-Präsenz der Immoeast dar und sei somit "ein stabilisierendes Element".
Bis Ende 2010 sollen Neubauprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 200 Mio. Euro realisiert werden, bis dahin werden sich rund 1.000 Wohneinheiten im Bau befinden. Freiwerdende Wohnungen aus dem Bestand werden regelmäßig abverkauft, für das Geschäftsjahr 2009/2010 rechnet man mit dem Verkauf von 300 Einheiten. Die Fluktuation beträgt etwa 5 % im Jahr, davon wird ein Fünftel verkauft, der Rest wieder vermietet. 80 % der Mietwohnungen der Buwog werden von Beamten bewohnt.
Die Nachfrage nach neuen Eigentumswohnungen ist laut Riedl stabil. "Im geförderten Eigentum gibt es keine Probleme" und im frei finanzierten Bereich "funktioniert Luxus immer". Schwierigkeiten gebe es aber im Bereich der Reihenhäuser, die mit Krediten finanziert würden. Hier sei die Wirtschaftskrise stärker zu spüren als in anderen Bereichen.