Q1-Zahlen

bwin steigerte Brutto-Wetterträge um 13 Prozent

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Der Internet-Wettanbieter hat im 1. Quartal 2010 seine Brutto-Wetterträge um 13,2 % auf 133,2 (117,6) Mio. Euro gesteigert. Exklusive im 2. Halbjahr 2009 übernommenen italienischen Poker-Anbieters Gioco Digitale waren es 116,7 (117,6) Mio. Euro.

Die Netto-Wetterträge wuchsen um 7,0 % auf 109,2 (102,1) Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA ist hingegen um 15,8 % auf 30,3 (36,0) Mio. Euro eingebrochen und lag damit hinter den Analystenerwartungen, die im Schnitt mit einem bereinigten EBITDA von 32,5 Mio. Euro gerechnet haben. Für das Gesamtjahr schraubt bwin seine ursprüngliche Ebitda-Prognose wie erwartet zurück.

Das EBITDA belief sich in den ersten 3 Monaten des Jahres auf 29,1 Mio. Euro, das ist ein Minus von 13,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2009.

Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 17,0 % auf 18,2 (21,9) Mio. Euro zurück, nach Steuern blieben dem Unternehmen 17,6 Mio. Euro, um 7,3 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Analysten haben mit einem stabilen Nettogewinn gerechnet. Die Sportwetten-Marge war mit 7,5 % geringer als im ersten Quartal 2009, wo sie sich auf 8,2 % belaufen hatte.

Diesmal gab bwin einen detaillierteren Ausblick. Für das Geschäftsjahr 2010 rechne man weiterhin mit einer Steigerung der Brutto-Wetterträge und des Periodengewinns. "Aktuelle EBITDA-Prognosen der Analysten im Bereich von 130 Mio. Euro liegen im rahmen der derzeitigen Erwartungen des Managements und reflektieren im Vergleich zur ursprünglichen Prognose verzögerte Produkteinführungen in Italien sowie eine regulierte Marktöffnung in Frankreich im Juni 2010". Eigentlich hätte das Unternehmen ein Ebitda von 150 Mio. Euro angepeilt.

Im April 2010 stiegen die Brutto-Wetterträge pro Tag um 20,6 % auf 1,34 Mio. Euro bzw. um 6,7 % auf 1,18 Mio. Euro exklusive Gioco Digitale. Im 1. Quartal 2010 erreichten die Sportwetten-Umsätze ein neues Rekordniveau.

Sowohl bei den klassischen Sportwetten als auch bei Live-Wetten verzeichnete das Unternehmen jeweils zweistellige Zuwachsraten von 19 bzw. 10,6 %. Insgesamt stieg der Wetteinsatz in den ersten 3 Monaten 2010 um 12,7 % auf 859,8 Mio. Euro.

Sondierungsgespräche in Amerika und Asien

Im Bereich Poker wuchsen die Brutto-Wetterträge im ersten Quartal 2010 um 22,4 % auf 38,1 Mio. Euro, ohne den italienischen Online-Poker-Anbieter Gioco Digitale gab es aber einen Einbruch von 17,3 % auf 25,8 Mio. Euro. Probleme machten bwin vor allem illegale Pokeranbieter in den USA, sagte Vorstand Norbert Teufelberger.

"Die generieren dort riesige Cashflows und reinvestieren das Geld in Europa." Sollten die USA aber ihren Markt öffnen - Teufelberger rechnet damit in 12-18 Monaten - will bwin vorne dabei sein: "Wir sondieren gerade, mit welchem Partner wir einsteigen."

Auch in Südamerika, wo sich das Internet-Zocken im Gegensatz zur USA in einer rechtlichen Grauzone abspiele, liefen Gespräche mit verschiedenen Regierungen. In Asien lobbyiert bwin, von Peking und Hongkong aus, ebenfalls für die Liberalisierung des Online-Gaming, dort befinde man sich allerdings erst in einer "Frühphase". "Wir haben uns entschieden, nur mehr in Märkten anzubieten, wo reguliert wird", sagte Teufelberger und klagte über "sehr hohe" Anwaltskosten.

In Frankreich etwa führt das Unternehmen unzählige Rechtsstreits. Kürzlich hat bwin einen Sieg gegen französische Casino-Anbieter verbucht, die wegen angeblicher Geschäftsschädigung vor Gericht gezogen waren. Das Urteil sei mittlerweile rechtskräftig, sagte Teufelberger. Frankreich ist gerade dabei, das staatliche Glücksspielmonopol aufzuheben. bwin rechnet damit, noch vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika eine Lizenz für Poker und Sportwetten zu erhalten.

Auch in Italien, wo der Markt eigentlich schon reguliert ist, hat bwin noch mit den Behörden zu kämpfen, wodurch sich die Einführung neuer Produkte verzögert. "Es gibt wöchentlich neue Informationen", so Teufelberger. Er wünscht sich auch für Österreich eine Regulierung nach dem Vorbild Italien. Zur kolportierten Fusion mit der britischen PartyGaming wollte sich der bwin-Vorstand abermals nicht äußern.

Die WM in Südafrika bedeutet für bwin ein zusätzliches Umsatzmonat, sagte Teufelberger. Die Krise bekam der Wettanbieter laut Eigenangaben nicht wirklich zu spüren - auch nicht im strudelnden Griechenland. "Das Griechenland-Geschäft ist stabil", so der Vorstand. Insgesamt sei der Pro-Kopf-Einsatz zwar leicht gesunken, dafür werde aber öfter gespielt. Der Durchschnittskunde von bwin investiere etwa 35 Euro im Monat. Laut Finanzbericht hat sich die Anzahl der aktiven Kunden im ersten Quartal 2010 auf 1,27 (1,16) Mio. erhöht.

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