Angst vor Ausbreitung

China-Virus verunsichert Europas Anleger

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Die Furcht vor einer weltweiten Ausbreitung des neuen China-Virus hat Europas Börsianer am Donnerstag verunsichert.

Frankfurt. In Frankfurt verabschiedeten sich zudem viele Anleger nach dem jüngsten Dax-Rekordhoch wieder von der Börse. Der deutsche Leitindex gab am Vormittag 0,4 Prozent auf 13.460 Punkte nach. Der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent schwächer bei 3.763 Zählern.

Furcht vor Ausbreitung

"Die Furcht vor einer flächendeckenden Ausbreitung des Virus stiehlt den Anlegern derzeit die Freude über die jüngste Rekordmarke auf dem Frankfurter Börsenparkett", sagte Marktanalyst Timo Emden.

Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners, sprach von Gewinnmitnahmen. "In der Summe sind die Börsen zu schnell zu stark gestiegen. In einem solchen Umfeld reicht ein neuer Risikofaktor wie das Coronavirus, um eine erste Verkaufswelle auszulösen." An dem Virus sind Hunderte Menschen erkrankt, 17 sind gestorben. Die chinesischen Behörden stellten inzwischen die Millionenstadt Wuhan unter Quarantäne.

Auf der Verkaufsliste standen die Aktien von Luxusgüter-Herstellern wie Kering, LVMH oder Hermes, die stark vom China-Geschäft abhängig sind, sowie Papiere von Luftfahrt- und Reiseunternehmen wie Easyjet oder Intercontinental Hotels. In China steht am Wochenende der Beginn des Neujahrsfests bevor. Viele Chinesen nutzen die tagelangen Feiertage, um Verwandte zu besuchen oder ins Ausland zu reisen. Die neue Lungenkrankheit könnte die Reiselust bremsen.

Rohöl kostete um 1,8 Prozent weniger

Auch am Rohstoffmarkt schürte das Virus die Angst vor wirtschaftlichen Folgeschäden. Die Preise für Rohöl und Industriemetalle wie Kupfer und Nickel fielen auf die tiefsten Stände seit teilweise knapp zwei Monaten. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete um bis zu 1,8 Prozent weniger. "Die Investoren konzentrieren sich auf das Coronavirus in China und darauf, wie es die Rohstoffnachfrage beeinflussen könnte", kommentierten die Analysten des Bankhauses ANZ. Hinzu kämen steigende Lagerbestände, die Spekulationen auf eine geringere Nachfrage schürten.



 

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