Dämpfer

Chinas Industrie schrumpft

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Der starke Rückgang versetzt der Weltkonjunktur einen Dämpfer.

China verpasst der Weltkonjunktur einen Dämpfer. Die chinesische Industrie ist im März so deutlich geschrumpft wie seit einem knappen Jahr nicht mehr. Der von der Großbank HSBC und dem Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex sank vorläufigen Angaben vom Dienstag zufolge um 1,5 auf 49,2 Punkte. Nur Werte über 50 signalisieren ein Wachstum.

Der starke Rückgang kommt überraschend: Experten hatten mit 50,6 Punkten gerechnet. An den weltweiten Börsen sorgte die Schwäche der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft für Verunsicherung. Der Ölpreis gab nach.

Eine kräftiger Frühjahrsaufschwung in der Volksrepublik zeichnet sich nicht ab. Die Industrieaufträge sanken der Umfrage zufolge doch ebenfalls so deutlich wie seit elf Monaten nicht mehr. Zudem hielten sich die Unternehmen mit Neueinstellungen so stark zurück wie seit der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Experten rechnen deshalb mit einem erneuten Eingriff der Zentralbank. Die Ökonomen von JP Morgan erwarten schon im April eine Zinssenkung. Die Zentralbank hat ihren Leitzins seit November bereits zweimal gesenkt, um mit billigem Geld die Konjunktur anzuschieben.

   Die Industriestaaten-Organisation OECD sieht im langsameren Wachstum der chinesischen Wirtschaft kein Problem. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr nur noch um 7,0 und 2016 um 6,9 Prozent zulegten, prognostiziert sie. "Sieben Prozent sind nachhaltiger, sieben Prozent verhindern Preisblasen und sieben Prozent sind erreichbar", sagte Generalsekretär Angel Gurria. 2014 war die Wirtschaft mit 7,4 Prozent so langsam gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.
 

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