Gericht-Emtscheid

Cola und Pepsi dürfen Fluss wieder nutzen

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Kläger hatten auf Wasserknappheit und Probleme bei der  Bewässerung von Feldern verwiesen.

Die Softdrink-Giganten Coca-Cola und Pepsi dürfen nach einer viermonatigen Sperre wieder Wasser aus dem Fluss Tamiraparani in Südindien entnehmen. Das entschied am Donnerstag das höchste Gericht des betroffenen Bundesstaats Tamil Nadu, Madras High Court. Während des Verfahrens war ihnen das verboten.

Ein Kläger hatte anlässlich einer monatelangen Wasserknappheit in dem Bundesstaat auf ein Verbot gedrängt. Die Unternehmen würden Gewinne auf Kosten der örtlichen Bauern machen, die ihre Felder nicht mehr bewässern könnten.

Die Unternehmen argumentierten laut dem Fernsehsender NDTV, dass ihre Fabriken Teil eines von der Regierung betriebenen Gewerbegebiets seien. Alle dort angesiedelten Firmen hätten das Recht, das Wasser des Flusses zu nutzen. Kritiker wie das Zentrum für Wissenschaft und Umwelt (CSE) in Neu Delhi werfen den Getränkeproduzenten regelmäßig vor, mehr Wasser als nötig zu verwenden und durch ihre Abwässer die Umwelt zu verschmutzen.

Mit dem Urteil sind die Probleme der Unternehmen in der Region aber nicht beendet. Seit einigen Monaten fahren lokale Handelsverbände eine Kampagne, die zum Boykott der Produkte der beiden Firmen aufruft. "Getränke wie Coke und Pepsi sind ungesund. Indische Produkte sind deutlich besser", sagte T. T. Vellaiyan, Präsident des Dachverbands für Handel in Tamil Nadu (FTTA). Ein Sprecher von Pepsi wollte das Urteil und den Boykott-Aufruf nicht kommentieren, Konkurrent Coca-Cola war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
 

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