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Das älteste Gütezeichen Österreichs feiert 75 Jahre

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In Österreich herrscht ein Gütezeichen- und Gütesiegeldschungel. Für Unternehmen aber auch Konsumenten*innen ist es schwierig, hier den Überblick und Durchblick zu bewahren. Die Begriffe „Güte“ und „Gütezeichen“ werden kaum hinterfragt, was in Anbetracht der Vielzahl an vorhandenen Gütezeichen und -siegeln jedoch sinnvoll wäre. So dürfte das Wort Güte von „vergüten“ kommen. Ein Begriff aus der Stahlindustrie, der bedeutet „etwas besser machen“. Ein Gütezeichen wiederum ist ein Zeichen, das dazu bestimmt ist, Produkte oder Leistungen von Gewerbetreibenden hinsichtlich ihrer Qualität oder sonstigen Beschaffenheit zu kennzeichnen.

Es herrschte nicht immer eine Zeichen- und Siegelflut, denn bis 31.12.2009 gab es noch eine staatliche Gütezeichenverordnung (Verordnung über Güte-, Prüf-, Gewähr- und ähnliche Zeichen), die die Verleihung von anerkannten Gütezeichen regelte.

In den Nachkriegsjahren, als die österreichische Wirtschaft am Boden lag, war es notwendig, die Qualität österreichischer Produkte sichtbar zu machen und mit einem Qualitätszeichen zu kennzeichnen. Im November 1946 wird die ÖQA (Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität) als „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der österreichischen Qualitätsarbeit (ARGE Qualität)“ und als Rechtsnachfolgerin der Aktion „Kauft österreichische Waren“ gegründet. Mit dem Austria Gütezeichen sollten die Österreicher*innen dazu animiert werden, österreichische Produkte zu kaufen und damit die Wirtschaft wiederzubeleben.

Getragen wurde die ARGE Qualität von der Handelskammer, der Wiener Messe AG sowie der Wirtschaftskammer Österreich durch den Fachverband der eisenverarbeitenden Industrie und dem Fachverband des Beförderungsgewerbes. Noch heute sind sie die Trägerorganisationen der ÖQA Interessensvertretungen (WKO Wirtschaftskammer Österreich, Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs, Bundesarbeiterkammer, VKI Verein für Konsumenteninformation).

Das Austria Gütezeichen, das älteste Gütezeichen Österreichs, feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Seit nunmehr einem dreiviertel Jahrhundert steht es für heimische Produkte und Dienstleistungen mit höchster Qualität, die über den gesetzlichen Anforderungen liegen – überwacht und garantiert durch eine laufende Überprüfung unabhängiger und staatlich autorisierter Prüfstellen. Das Austria Gütezeichen steht somit für Ehrlichkeit, Transparenz und Sicherheit und richtet seit Anbeginn den Fokus darauf, die österreichische Wirtschaft zu fördern – ganz nach dem Motto „Dort wo das Austria Gütezeichen drauf ist, ist österreichische Qualität drin“.

Um die Unabhängigkeit von Prüfungen gewährleisten zu können, werden sie von akkreditierten Prüfstellen durchgeführt. Bei Produkten wird nach speziellen Gütevorschriften, Normen, gesetzlichen Vorschriften etc. geprüft. Die Prüfstellen begutachten aber nicht nur das Produkt, sondern auch die Erzeugnisstätte. Bei einem positiven Abschluss, verleiht die ÖQA das Recht zur Führung des Austria Gütezeichens für einen bestimmten Zeitraum.

Neben der überdurchschnittlichen Qualität mit der nachvollziehbaren Herkunft von Produkten („Hardware“), werden auch Betriebsstätten jeglicher Größe und Branche für ihr außergewöhnliches Leistungsniveau mit dem Austria Gütezeichen für den Österreichischen Musterbetrieb ausgezeichnet.
Ebenso können auch einzelne Dienstleistungsprodukte für ihr hohes Niveau mit dem Austria Gütezeichen honoriert werden. Der langfristige Nutzen für Dienstleistungsorganisationen liegt in der kontinuierlichen Verbesserung der Dienstleistungsqualität, dem Rückgang von Beschwerden durch optimierte Prozesse und dem Aufzeigen von Potenzialen und Hinweisen durch unabhängige externe Expert*innen bei der Begutachtung vor Ort durch eine akkreditierte Prüfstelle.

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