Die Deutsche Bank will einem Magazinbericht zufolge die angeschlagene Privatbank Sal. Oppenheim bis 2011 vollständig übernehmen. In einem ersten Schritt wolle sich Deutschlands größtes Bankhaus mit rund 45 Prozent an Sal. Oppenheim beteiligen, berichtet der "Focus" unter Berufung auf das Umfeld der Finanzinstitute. Die Komplettübernahme solle dann bis 2011 über die Bühne gehen.
Wie es dazu aus Finanzkreisen hieß, plant die Deutsche Bank zunächst eine Beteiligung zwischen 30 und unter 50 Prozent an dem Luxemburger Bankhaus, das neben riskanten Zertifikate-Geschäften auch wegen der Insolvenz von Arcandor in Bedrängnis geraten war. "Eine Übernahme von Sal. Oppenheim wird kurzfristig anstrebt", sagte in Insider. Allerdings sei es noch zu früh, einen exakten Termin dafür festzulegen. Viele Details seien noch ungeklärt und müssten noch verhandelt werden. Beide Bankhäuser lehnten eine Stellungnahme ab.
Konkrete Verhandlungen über den Preis
Den Kreisen zufolge hat die Deutsche Bank die Buchprüfung bei den Luxemburgern abgeschlossen. Nun würden konkreten Verhandlungen über den Preis und andere Knackpunkte beginnen. Als Richtschnur für die Bewertung von Sal. Oppenheim gelte eine Spanne von 1,5 bis 1,8 Mrd. Euro, hieß es in Finanzkreisen. Bisher war von 2 Mrd. Euro die Rede gewesen. Ein konkretes Angebot der Deutschen Bank gebe es noch nicht, allerdings solle der Einstieg bis Mitte Oktober perfekt gemacht werden.
Parallel zur Deutschen Bank verhandelt Sal. Oppenheim exklusiv mit dem italienischen Geldhaus Mediobanca über einen Verkauf ihres Investmentbankings. Auch diese Gespräche kommen Finanzkreisen zufolge gut voran. Interesse am 450 Mitarbeiter starken Investmentbankgeschäft haben laut "Focus" auch Barclays und die australische Investmentbank Macquarie.