Deutsche Justizministerin greift Google an

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Im Streit um die weltweite Digitalisierung von Büchern wirft die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) dem Internetgiganten Google "schlicht rechtswidriges" Verhalten vor. "Google sagt: Wir scannen erstmal, schaffen Fakten, und wenn es einen Urheber stört, dann kann er sich ja melden", sagte die Ministerin den "Stuttgarter Nachrichten".

Zypries warnte zugleich vor einer Monopolstellung von Google beim digitalen Angebot von Buchinhalten. Im Moment sei die Nutzung kostenfrei, aber das könne sich schnell ändern, wenn Google zum Beispiel verkauft werde, sagte sie der Zeitung. "Der Buchbestand dieser Welt darf nicht in die Hände eines Monopolisten fallen, der die Preise diktiert und entscheidet, wer Zugang zu den Büchern hat."

In diesem Zusammenhang forderte Zypries die Bibliotheken auf, hart zu verhandeln, wenn Google wegen einer Digitalisierung von Büchern anfragt, deren urheberrechtlicher Schutz schon abgelaufen ist. Die Bibliotheken müssten zumindest darauf bestehen, von jedem Buch, das sie zur Verfügung stellen, eine digitalisierte Kopie zu bekommen, forderte die Ministerin.

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