Europas größter Medienkonzern muss wegen der Werbekrise auch in seiner Zentrale Stellen abbauen.
Von den knapp 700 Beschäftigten am Stammsitz in Gütersloh seien 130 Mitarbeiter betroffen, sagte ein Konzernsprecher. "Mit zwei Dritteln von ihnen haben wir schon eine einvernehmliche Lösung erreicht." Die Zahl der Mitarbeiter bei Bertelsmann sank seit Jahresende 2008 bereits um 3.700 auf insgesamt rund 103.500 Beschäftigte.
Die Lösungen für die Zentrale reichen von Vorruhestand und Teilzeitarbeit bis hin zur Weiterqualifizierung und Vermittlung an Bertelsmann-Töchter oder andere Unternehmen. Mit knapp 40 Betroffenen sei man darüber noch im Gespräch. Bertelsmann betonte, das Unternehmen setze bewusst auf individuelle Lösungen. In einzelnen Fällen seien Entlassungen aber nicht zu vermeiden. Der Stellenabbau ist bis Ende 2010 geplant und auch eine Konsequenz aus dem Verkauf von Unternehmensteilen.
Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski hatte im Frühjahr das größte Sparprogramm in fast 175 Jahren Unternehmensgeschichte angekündigt. Das Medienhaus will die Kosten 2009 über alle Sparten hinweg um mehr als 900 Mio. Euro senken.
Die Konzernzentrale werde dazu 25 Mio. Euro beitragen. Wegen hoher Abschreibungen vor allem im britischen Fernsehmarkt hatte Bertelsmann zuletzt einen Halbjahresverlust von 333 Mio. Euro melden müssen. Das EBIT lag unterdessen bei 475 Mio. Euro im Plus.