11,50 pro Aktie

Deutsche Wohnen will Conwert übernehmen

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Das börsennotierte deutsche Unternehmen bestätigte das Vorhaben.

Das börsennotierte deutsche Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen hat am Sonntagabend ad hoc bestätigt, dass es die Mehrheit an der österreichischen Immobilienfirma conwert übernehmen will. Man biete 11,50 Euro in bar je Aktie. Der Deal kommt aber nur zustande, wenn mindestens 50 Prozent plus eine Aktie angeboten werden. Deutsche Wohnen will auch die conwert-Wandelschuldverschreibungen übernehmen.

Haselstaeiner unterstützt Angebot

Großaktionär Hans Peter Haselsteiner und die Mitglieder der Familie Ehlerding unterstützten laut Aussendung das Angebot. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung ("HFP") wolle rund 19 Prozent der conwert-Aktien abtreten und sich auf 5,1 Prozent zurückziehen. Investor Karl Ehlerding und Familienmitglieder wollen 6,6 Prozent der Aktien verkaufen, davon 1,2 Prozent in der Nachfrist, sodass sich Deutsche Wohnen bereits im Vorfeld 25 Prozent der conwert-Aktien gesichert hat.

Der beabsichtigte Bar-Angebotspreis entspricht einer Prämie von rund 21,5 Prozent auf den volumengewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen sechs Monate, rechnet Deutsche Wohnen vor. Es sind fünf Prozent Aufschlag zum letzten Börsenkurs.

Brückenfinanzierung
Die Finanzierung der Transaktion wird über eine Brückenfinanzierung durch die beteiligten Banken über rund 900 Mio. Euro sowie freie Liquidität erfolgen. Im Laufe des Jahres 2015 soll die in Anspruch genommene Brückenfinanzierung vollständig durch eine Kapitalerhöhung abgelöst werden. Die Deutsche Wohnen hält zudem an ihrer Prognose für ihren Verschuldungsgrad (LTV) von rund 50 Prozent zum Jahresende 2015 fest.

Das Übernahmeangebot wird auch die Wandelschuldverschreibungen der Conwert umfassen. In der Annahmefrist beabsichtigt die Deutsche Wohnen einen Bar-Angebotspreis von 111.868 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2016 und 119.295 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2018 zu bieten. Der Bar-Angebotspreis in der Nachfrist soll voraussichtlich 107.376 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2016 und 102.041 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2018 betragen

Deutsche Wohnen gibt auch jetzt schon ein Pflichtangebot für ausstehende Aktien der conwert-Tochter ECO Business-Immobilien AG ("ECO") ab. conwert selber hält derzeit 95,8 Prozent an ECO. Hier soll der Bar-Angebotspreis 6,35 Euro je Aktie betragen. Dieses Angebot steht unter der Bedingung, dass die conwert-Übernahme zustande kommt. Anschließend ist der Verkauf der ECO geplant.

conwert hat jetzt schon 25.000 Wohneinheiten oder 90 Prozent des Bestandes in Deutschland. Etwa die Hälfte des Gesamtbestandes liegt in den Kerngebieten der Deutsche Wohnen ("Core+- und Core-Regionen Berlin, Potsdam, Dresden, Wien und Leipzig"). "Nach erfolgreichem Abschluss der Transaktion beabsichtigt die Deutsche Wohnen eine weitere Überprüfung des Conwert Immobilienportfolios, was kurz- bis mittelfristig zu einem Verkauf darin enthaltener Non-Core-Bestände führen kann", heißt es in der Mitteilung der Deutsche Wohnen.
 

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