Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne gesteht Fehler bei seinen Geschäftsbeziehungen mit dem gescheiterten Immobilieninvestor René Benko ein, dessen Signa-Imperium insolvent ist.
"Herr Benko hat mir viele schöne Fotos von den Immobilien gezeigt, und ich habe mich von ihm einlullen lassen", sagte der 87-Jährige der "SonntagsZeitung".
- Benko-Intimus: "Wo gehobelt wird, fallen Späne"
- Benkos Finanz-Boss verlässt jetzt Signa: "Keine Freunde"
- Benko-Beben: Schoeller übernimmt Luxemburg-Sparte von Signa Prime
"Wie mir das passieren konnte"
"Mit meiner Erfahrung hätte ich anders handeln müssen. Ich grüble oft darüber, wie mir das passieren konnte", sagte Kühne, der mit seiner Kühne Holding die Mehrheit am schweizerischen Logistikkonzern Kühne+Nagel besitzt. Er sei mit seiner privaten Holding an den Signa-Luxusimmobilien beteiligt.
Es drohen Notverkäufe
"Die Immobilienwerte darin sind auch noch vorhanden, doch es drohen jetzt Notverkäufe, und dann bleibt von den Werten nicht mehr viel übrig. Ich werde wohl mit einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe betroffen sein", sagte Kühne. "Zum Glück sind wir mit starken Unternehmensbeteiligungen und einer Reihe von Einzelimmobilien in meiner Holding sehr erfolgreich, daher können wir den Verlust verkraften."
- Klage gegen Benko-Mama: Einstweilige Verfügung bewilligt
- Nach Benko-Verluste: HSV-Milliardär hat Hoffnung für Signa-Großprojekt
- Nach Benko-Abgang: Galeria bietet Beschäftigten mehr Geld
Die Kühne-Pläne
Nach seinem Tod werde sein Firmenvermögen an seine gemeinnützige Stiftung übertragen, sagte der gebürtige Hamburger weiter. "Die Verwaltung dieses Vermögens wird dann eine große Aufgabe sein. Die Arbeit der Stiftung wird durch finanzielle Beiträge der Kühne Holding ermöglicht." Der bisherige Vize-Präsident Thomas Staehelin würde nach Kühnes Tod nächster Präsident des Stiftungsrats. "Was die weitere Entwicklung anbetrifft, so bin ich im engen Austausch mit meinen Beratern und den Mitgliedern des Stiftungsrats. Zurzeit ist nichts spruchreif", sagte Kühne.