Deutscher Modekonzern Escada insolvent

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Der größte deutsche Luxusmodehersteller Escada muss nach einem monatelangen Überlebenskampf Insolvenz beantragen. Der Finanzplan zur Rettung des Unternehmens sei gescheitert, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Der Vorstand beabsichtige daher, noch in dieser Woche einen Insolvenzantrag wegen unmittelbar drohender Zahlungsunfähigkeit zu stellen. Davon wären 2.300 Beschäftigte betroffen.

Escada kämpft seit Monaten gegen den Untergang. Zuletzt hatte das Unternehmen versucht, die Pleite durch den Umtausch einer Anleihe abzuwenden und sich damit von einem großen Teil seiner Schuldenlast zu befreien. Das Angebot wurde nach Angaben des Unternehmens bis zum Ende der Umtauschfrist aber nur von 46 Prozent der Anleger angenommen. Damit wurde die angestrebte Quote von 80 Prozent deutlich verfehlt.

Der Luxusmodehersteller war in den vergangenen Monaten immer stärker in Schwierigkeiten geraten. Etliche hausgemachte Probleme, wie häufige Führungswechsel, Missmanagement, Kollektionen, die am Markt floppten, aber auch die Flaute der Branche durch die Wirtschaftskrise führten zum Niedergang.

Die Umwandlung der Anleihe war der wichtigste Punkt im Notplan für Escada. Von den Anlegern hatte das Unternehmen erhebliche finanzielle Opfer verlangt: Das Umtauschangebot für die Anleihe sah vor, dass ihnen in mehreren Schritten nur noch 40 Prozent ihres ursprünglichen Einsatzes bleiben. Dies war für die Mehrzahl der Anleger allerdings nicht akzeptabel. Sie hoffen nach Einschätzung von Experten nun darauf, als Gläubiger im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an mehr Geld zu kommen.

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